„Kanzler Kurz fliegt zu Geheimkonferenz in die USA“ titelt die Kronen Zeitung heute, Sonntag. Das Ziel des Kanzlers: Ein Sommer-Camp der Milliardäre in Montana, einer der geheimnisvollsten Treffen der Welt, über das Sebastian Kurz bei seiner Rückkehr kein Wort verlieren darf.
Vor drohender Digital-Steuer gewarnt
Ob die Kronen Zeitung, die sonst ja nur Gutes über den ÖVP-Kanzler berichtet, Sebastian Kurz mit diesem Artikel tatsächlich einen Gefallen gemacht hat? Zweifel sind angebracht. Denn im Bericht kamen drei verräterische Sätze vor, und zwar diese:
Kanzler Kurz war dank seines dichten Beziehungsnetzwerks in das Silicon Valley schon 2018 in den „Yellowstone Club “ geladen worden. Damals machte er die Hightech-Größen auf die drohende Digital-Steuer in Europa aufmerksam. Das verschaffte ihm nun als eine „Person of Interest“ offenbar die neuerliche Einladung.
Kickl: “Kurz auf der Seite der Konzerne”
Darüber empörte sich FPÖ-Chef und Klubobmann Herbert Kickl, der in einer Aussendung meint:
Offenbar steht Kurz an der Seite der weltumspannenden Konzerne und bestärkt sie in ihrer Steuervermeidungspolitik. Das ist eine wichtige Information für alle Unternehmer im Land, die ihre Steuern pünktlich zahlen und denen die ÖVP immer wieder vorgaukelt, sie setze sich für ihre Interessen ein.
Treffen der Hauptprofiteure des Globalismus
Zudem bezeichnete Kickl diese Reise von Kurz in die USA als „befremdlich“, denn dort würden sich die finanziellen Hauptprofiteure des Globalismus treffen, die sich nun mehr und mehr anschicken würden, das von ihnen angehäufte Geld auch zur Steuerung der Politik einzusetzen. Das habe mit Demokratie nicht das Geringste zu tun, und jeder überzeugte Demokrat sollte sich daher von solchen Zirkeln fernhalten.
Parlamentarische Anfrage
Klar sei jedenfalls, dass Kurz als Regierungschef und nicht als Privatperson an diesem Treffen der Geldelite teilnehme. „Die FPÖ wird ihn daher sofort nach seiner Rückkehr mit einer parlamentarischen Anfrage konfrontieren. Dass er den selbsternannten Weltlenkern versprochen hat, kein Wort über das Treffen zu verlieren, werden wir als Ausrede nicht gelten lassen“, so der FPÖ-Obmann.