In einer parlamentarischen Anfrage will FPÖ-Abgeordneter Christian Hafenecker herausfinden, was es mit rätselhaften SMS-Nachrichten zwischen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und dem damaligen Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, auf sich hat – und ob diese etwas mit der Steuer-Causa um die Klimt-Bilder des Herausgebers der Kronen Zeitung, Christoph Dichand, zu tun haben.
Bezahlte Ministerium Flug des Krone-Herausgebers?
Wie berichtet, gab es einen gemeinsamen Äthiopien-Urlaub von Thomas Schmid und Christoph Dichand. Dieser wurde vom Finanzministerium gebucht. Ob der Business-Flug von Dichand, dem Vernehmen nach zum Preis von 2.448 Euro, auch vom ÖVP-geführten Finanzministerium bezahlt wurde, soll nun die Anfrage von Hafenecker klären.
Aber ihn beschäftigt noch eine weitere Chat-Nachricht, die Thomas Schmid am 3. Dezember 2018 an Kurz schrieb. Und zwar:
Dichands sind ja gut auf Schiene – keine Klage soweit eingebracht.
Heikle Steuer-Causa
„Worauf bezieht sich der Satz ‘keine Klage soweit eingebracht’?“, fragt sich der FPÖ-Mandatar. Auch das will Hafenecker geklärt wissen. Die Zeitung oe24 schreibt unter Berufung auf Ministeriums-Kenner, dass es dabei um eine „sehr heikle Steuer-Causa in Millionenhöhe“ gehen soll. Wörtlich berichtet die Zeitung:
Der legendäre Hans Dichand, Vater des heutigen Krone-Chefs, hat offenbar vor Jahrzehnten Bilder von Klimt & Co im Wert von hunderten Millionen – aus welchen Gründen auch immer – in der Schweiz und in Liechtenstein deponiert. Die Familie hat diese Bilder – nach Dichands Tod – im Zuge der Verlassenschaft zurück nach Österreich geholt. Dabei kam es – so die Insider – zu einer „Steuer-Diskussion“ zwischen den Dichands und der Finanz. Es geht um viele Millionen Euro.
Zog Finanzministerium vorbereitete Anzeige zurück?
Schmid soll sich, so Ministeriums-Insider gegenüber oe24, darum gekümmert haben, dass die „Steuer-Diskussion nicht eskaliert“. Das Finanzministerium habe eine Anzeige überlegt, letztlich sei diese aber unterblieben. Die Causa sei, so schreibt oe24, „konstruktiv erledigt“ worden.
Ob sich die “WhatsApp”-Nachricht „Dichands sind ja gut auf Schiene – keine Klage soweit eingebracht“ genau auf diese Steuer-Causa bezieht? Hafenecker will Aufklärung, vor allem darüber, ob es eine vorbereitete Anzeige vom Finanzministerium gegeben hat, und wenn ja, warum diese dann nicht eingebracht wurde?