Der Kapitän der holländischen Nationalmannschaft fordert in Zukunft alle Spiele abzubrechen, bei denen es zu rassistischen oder auch homophoben Aussagen durch Fans kommt. Die Forderung dürfte in der Realität wohl kaum umsetzbar sein.
Kapitän Wijnaldum fordert Spielabbrüche wegen Beleidigungen
In einem TV-Interview wenige Tage vor dem EM-Achtelfinale gegen Tschechien brachte der aus Surinam stammende Spielführer der Niederländer den Vorschlag ein. Als Grund dafür nannte er die rassistischen Beleidigungen der ungarischen Stadionbesucher im Duell zwischen Portugal und Frankreich.
In erster Linie nimmt der Mittelfeldspieler die Fußball-Vereinigung UEFA in die Verantwortung:
Die UEFA sollte sagen: Wenn so etwas passiert, dann brechen wir das Spiel ab. Die UEFA ist für die Spieler verantwortlich, die UEFA muss die Spieler schützen.
Sollte diese jedoch nicht handeln, nimmt er die Fußballer in die Verantwortung:
Dann sollten die Mannschaften das Feld verlassen.
Realität sieht leider anders aus
Während Beleidigungen von Spielern oder dem Trainerteam mit Sanktionen durch den Schiedsrichter bestraft werden können, sind Beschimpfungen durch Einzelne von oftmals mehreren oft zehntausenden Fans nicht mit Maß in den Griff zu kriegen. Fußballspiele wegen Schmähungen durch wenige Fans zu beenden, würde realistisch gesehen einen enormen finanziellen Schaden bei den teilnehmenden Teams anrichten und “False-Flag-Attacken” Tür und Tor öffnen, denn ein abgebrochenes Match wird in der Regel als 0:3-Niederlage für die verursachende Mannschaft gewertet.