Bei der diesjährigen Hochschülerschaftswahl musste die ÖVP-nahe “Aktionsgemeinschaft” (AG) das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte verzeichnen. Für Beobachter vollkommen überraschend, fällt das Team rund um Sabine Hanger erstmals vom ersten auf den dritten Platz.
Schwarze Studenten fallen hinter Grüne zurück
Während im Voraus Experten noch mit einem Rekordergebnis für die AG rechneten, zeichnete sich am späten Abend des Wahltages eine immer größer werdende Blamage ab.
In der Bundesvertretung, einer Art österreichweiten Studentenvertretung, verlor die Aktionsgemeinschaft von 27 auf 21 Prozent und liegt jetzt knapp hinter der grünen GRAS.
Sozialisten holen Rekordergebnis
Großer Gewinner des Abends war der SPÖ-nahe “Verband sozialistischer Studenten” (Vsstö), der ebenfalls ein Rekordergebnis erzielen konnte, jedoch durchaus im positiven Sinne. Mit 25 Prozent holt das Team um Sara Velic mit Respektabstand den ersten Platz. Ebenso freuen konnten sich der “Ring Freiheitlicher Studenten” (RFS), der ebenso wie die beiden kommunistischen Gruppen leicht dazugewann.
Unverständliche Niederlage bei niedriger Wahlbeteiligung
Warum die ÖVP-nahen Studenten derart unter die Räder gerieten, ist für Beobachter ein Rätsel. Neben dem katastrophalen Ergebnis auf Bundesebene, kommen zudem oftmals noch schlimmere Niederlagen in den Hochschul- oder Studienvertretungen. In konservativen Hochburgen wie Innsbruck oder Salzburg verlor die AG massiv.
In Wien minimierte sie sich auf der TU und der Uni Wien auf die Hälfte der Stimmen und ist, wenn überhaupt, nur mehr knapp zweistellig. Besonders eklatant auch das Ergebnis am Juridicum: Auf der seit Jahrzehnten klar deklarierten AG-Hochburg gingen alle Mandate in der Fakultätsvertretung verloren. In den kommenden vier Semester werden vier Sozialisten und ein Unabhängiger die Studentenvertretung dort stellen.