Die Abstände werden immer kürzer: Der mittlerweile zwölfte Frauenmord in Österreich heuer ereignete sich heute, Mittwoch, zeitig in der Früh in Wien-Simmering. Eine 36-Jährige wurde in einer Wohnung in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße tot aufgefunden. Als Tatverdächtiger wurde ihr Ehemann (44) festgenommen. Noch gibt es keinerlei Informationen der Polizei über die Hintergründe.
“Bedenklicher Todesfall” wegen Halsverletzungen
Als „bedenklicher Todesfall“ wurde der Leichenfund deshalb eingestuft, da die Frau Verletzungen am Hals (durch ein Messer?) aufwies. Der Tatverdächtige, der mit seiner Ehefrau ein Kind im Vorschulalter hat, ist bisher polizeilich nicht negativ aufgefallen, es gab keine bekannten Gewaltausbrüche oder Wegweisungen.
FPÖ fordert Nehammers Rücktritt
Für FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz ist ÖVP-Innenminister Karl Nehammer angesichts der europaweit stärksten Häufung von Frauenmorden in Österreich nicht mehr tragbar: „Nach einem weiteren grauenhaften Frauenmord heute in Wien-Simmering, der mutmaßlich wieder im Zusammenhang mit Einwanderung steht, ist das Maß voll! Innenminister Nehammer, der nicht nur bei der Bekämpfung des Terrors, sondern auch hinsichtlich der Morde gegen Frauen völlig versagt, ist sofort rücktrittsreif,“ so Schnedlitz.
Mord wegen “Gewaltschutzgipfels” um sieben Stunden “verschoben”?
Befremdlich mutet an, dass die Alarmierung der Polizei bereits um 5.30 Uhr stattfand, die Presseaussendung der LPD Wien dazu aber erst sieben Stunden später, nämlich um 12.38 Uhr erfolgte. Wie Schnedlitz vermutet, wollte man offensichtlich den am Vormittag stattfindenden „Gewaltschutzgipfel“, zu dem Frauenministerin Susanne Raab ins Bundeskanzleramt geladen hatte, nicht durch eine weitere Hiobsbotschaft stören: „Der ÖVP und den handelnden Politikern geht es anscheinend nur um Schauspiel und Show, anders ist das zurückhalten der Informationen nicht zu erklären. Man wollte die ohnehin wertlosen Ergebnisse des heutigen Gewaltschutzgipfels anscheinend nicht gefährden. Dieser hat aber ohnehin keine konkreten Lösungen gebracht“, so der freiheitliche Generalsekretär.