Die Bundesregierung plant, einen großen Teil der Stromversorgung künftig durch Windenergie zu decken. In Zeiten der Klimabewegung klingt Windkraft wie das Zaubermittel für die künftige Energiegewinnung.
Sie sei umweltfreundlich, schone Ressourcen und verringere die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, so die Befürworter. Sie schreddere Vögel und zerstöre das Landschaftsbild, so die Kritiker. Außerdem sei die Energieproduktion durch Wind unzuverlässig und es seien sehr viele Windkraftanlagen notwendig, um die Versorgung eines Gebietes gewährleisten zu können.
Wasser auf die Mühlen der Befürworter
Das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe hatte 2004 eine Berechnung des Schalldrucks von Windkraftanlagen vorgenommen. Sie sollte die Unbedenklichkeit der Technik zeigen. Hat sie auch.
Aber jetzt zeigte sich, dass das Amt die Infraschall-Belastung durch Windkraftanlagen zu hoch angegeben hat, wofür sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor wenigen Tagen entschuldigte. Wasser auf die Mühlen der Windkraft-Befürworter! Umgehend forderten sie, den vorgeschriebenen Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohngebieten zu verringern.
Gegner reagieren
Doch jetzt schlugen wieder Mediziner Alarm: Windkraft soll gesundheitsgefährdend sein, denn die Anlagen erzeugten Lärm, der im menschlichen Körper Stress auslöst. Bereits bei niedrigen Lautstärken leide die Gesundheit. Betroffene würden bereits im Bereich zwischen 60 und 70 Dezibel Beschwerden zeigen. Die Schallemissionen führten schon bei niedriger Intensität zu körperlichen Beschwerden.
Faktum ist: Eine nebenwirkungsfreie Energieversorgung für Millionen Menschen wird es wohl nicht geben. Und: Die Mehrheit der Menschen will Öko-Strom, doch kaum einer will neben Windrädern leben. Eine Krux, wie so oft bei politischen Fragestellungen.