“Regierungskritische Demonstrationen großschreiben, linke Gewaltexzesse kleinreden” – unter diesem Motto dürften die am Gängelband der Regierung hängenden Medien ihre Berichte verfassen.
Rauschen im Blätterwald
Anders ist es nicht zu erklären, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen von Journalisten bei Kundgebungen sind. Was für ein Rauschen ging durch den Blätterwald, als am 6. März in Wien mindestens 50.000 Teilnehmer friedlich gegen die übertriebenen Corona-Maßnahmen der Regierung demonstrierten?
Regierungskritische Demos verächtlich machen
Da musste sogar ein nie statt gefundener und von ÖVP-Innenminister Karl Nehammer frei erfundener „Sturm auf ein Versicherungsgebäude“ herhalten, um die Schlagzeilen tagelang zu füttern und die regierungskritische Kundgebung – entgegen aller journalistischen Sorgfaltspflicht – verächtlich zu machen.
Harmlose Schlagzeilen bei linker Gewalt
Und was passierte nach dem Mai-Aufmarsch, dem Vernehmen nach organisiert von der Plattform „Radikale Linke“, am Samstag in Wien?
Medien wie ORF, Kurier oder oe24 räumten linken Aktivisten viel Platz ein, ließen sie von „Polizeigewalt“ sprechen und titelten harmlos mit Schlagzeilen wie „Demos und Festnahmen in vielen Städten“ (news.ORF.at), „Situation bei Mai-Kundgebung vor Wiener Votivkirche eskalierte“ (Kurier). Die Kronen Zeitung ließ sogar die grüne Bezirksrätin und GPA-Gewerkschafterin Karin Stanger zu Wort kommen, die von Polizeigewalt gegen eine Demonstrantin, die den Polizeieinsatz filmen wollte, berichtete:
Die Frau sei laut Stanger auf einem Fahrzeug gesessen, von wo sie von Beamten an den Füßen heruntergerissen worden sei. Die Demonstrantin sei in Folge auf Motorhaube und Windschutzscheibe aufgeschlagen, so die Bezirksrätin, die sich fassungslos zeigte.
Beamte mit Glasflaschen und Dosen beworfen
Leser des Mainstreams mussten bei dieser Berichterstattung fast zwangsweise zum Schluss kommen, dass die Gewalt von der Polizei ausging. Aber wie war es wirklich? Laut einem Polizeisprecher hätte eine größere Gruppe von Demonstranten versucht, auf ein Baugerüst der in Renovierungsarbeiten befindlichen Votivkirche zu klettern, um dort Transparente anzubringen. Auf „Twitter“ teilte die Polizei Wien dann mit (linke Gendersternchen im Original!):
Bei der Kundgebung im #SigmundFreudPark wurden unsere Kolleg*innen mit Dosen und Glasfalschen beworfen. Um die Sicherheit der Kolleg*innen aufrecht zuhalten, wurden die Kundgebungsteilnehmer*innen einige Meter abgedrängt. #w0105
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Plötzlich kein Problem mit Abstandsregeln
Die Polizeibeamten wurden also mit Glasflaschen und Dosen beworfen. Diese Schlagzeile fand man bei keinem Mainstream-Medium. Gar nicht auszudenken, welche Aufmacher und Sondersendungen es im ORF gegeben hätte, würden solche Vorfälle von den Corona-Demonstrationen bekannt werden.
Interessant auch, dass die Polizei von ÖVP-Innenminister Karl Nehammer bei dieser Kundgebung des linken Spektrums kein Problem mit Abstandsregeln hatte und bei den zahlreichen Vergehen überhaupt nicht eingriff. Auch diese Tatsache wurde von den Mainstream-Medien verschwiegen.