Annalena Baerbock entwickelt sich zum Darling der Mainstream-Medien und des politischen Establishments, seit sie am Montag ihre Kandidatur zur Kanzlerin bei der anstehenden Bundestagswahl bekanntgegeben hat. Ja, selbst Angela Merkel bereitet die erste grüne Kanzlerschaft vor und half Ende März bei Anne Will tatkräftig mit, als sie sagte, die Union habe keine Erbpacht auf das Kanzleramt.
Freude über mangelnde Erfahrung
Aktuell streut die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, der Kanzlerin in spe Rosen. Wenngleich diese Rosen Stacheln haben, denn in Bezug auf die mangelnde Erfahrung von Baerbock in jeglicher Führungsposition abseits des Parteienklüngels meinte Lagarde, dass man „keine ältere grau- oder weißhaarige Person sein müsse, um in die Politik zu gehen und für sein Talent anerkannt zu werden“. „In die Politik gehen“ und „für sein Talent Anerkennung“ zu erfahren, ist aber eben weit entfernt von verantwortungsvoll und erfolgreich Führen und Leiten.
Manko mit Hilfe der Kapitalisten ausmerzen
Doch Baerbock bemüht sich seit längerer Zeit, ihr Manko wegzubekommen. So ist sie Teilnehmerin der „Class 2020“ im „Forum of Young Global Leaders“. Diese Führungskräfteinstitution wurde vom Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab initiiert und ist eine Stiftung, die zum Weltwirtschaftsforum gehört und 1.300 Mitglieder und Anwärter wie Baerbock umfasst.
Im letzten Jahr wurden 115 „junge, weltweite Führer“ aufgenommen, die in „einer transformativen fünfjährigen Erfahrung dazu inspiriert werden, mutig zu sein und ein Gefühl der gemeinsamen Verantwortung, Wirkung und Ambition zu übernehmen“, wie Young Global Leaders schreibt.
Globalistische Kaderschmiede
Aufgenommen in die globalistischen Kaderschmiede werden einflussreiche Menschen, die „die Welt zu einem besseren Ort machen wollen“:
Indem man sie mit einer Gemeinschaft bemerkenswerter Gleichgesinnter verbindet und weiter in ihre Führungsfähigkeiten investiert, will man über fünf Jahre hinweg einen Welleneffekt erzeugen, der ihren Organisationen und der Welt zugutekommt.
Vor Baerbock nahmen schon Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an diesem fünfjährigen Führungsprogramm teil.
Hohe Erwartungen
Von den Kandidaten verspricht man sich einiges. Aus rund 1.000 öffentlich nominierten Vorschlägen wird nur jeder zehnte ausgewählt, und zwar von einem Auswahlkomitee auf Empfehlung des Weltwirtschaftsforums. Einer Organisation, die den globalen Kapitalismus neu definieren will.
Dabei geht es aber nicht um Arbeitsplätze und Wohlstandsziele, sondern um die Neugestaltung der Gesellschaften, Geschlechtergleichheit und strenge Maßnahmen zum Klimaschutz. Eine Verschmelzung von Kapitalismus und Sozialismus sozusagen. Dafür steht Baerbock und wird noch vier weitere Jahre darin geschult.