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Prinz Philip von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg galt als Inbegriff des britischen Gentlemans, war jedoch ein Deutscher.

11. April 2021 / 10:36 Uhr

Prinz Philips Tod und das Ende der deutschen Epoche auf dem britischen Königsthron

Mit Prinz Philip von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, dem am Freitag verstorbenen Gatten von Königin Elisabeth II., geht eine Epoche zu Ende.

Schwieriges Verhältnis zwischen nahen Verwandten

Seit Wilhelm von Nassau, später König William III. von Großbritannien (1650-1702), hat gerade das britische Königshaus über 300 Jahre lang für eine enge Beziehung zwischen Deutschland und England gesorgt – getragen von gegenseitiger Bewunderung, aber auch erbitterter Feindschaft. Hassliebe, wie sie bei vielen nahen Verwandten anzutreffen ist.

Zahlreiche Prinzgemahle

Die deutsche Linie des heutigen englischen Königshauses begründete Graf Wilhelm von Nassau, der die britische Königin Maria aus dem Hause Stuart heiratete und selbst halb britisch, halb deutsch war. Er wurde gleichberechtigter Herrscher neben seiner Gattin und regierte nach ihrem Tod acht Jahre alleine über das Königreich.

Sein Verdienst, das Land zu ordnen und die Thronfolge dauerhaft zu regeln, legte die Grundlagen dafür, das England sich in Übersee gegen Frankreich und Spanien durchsetzen und sein Empire aufbauen konnte.

Königin Victoria und Albert als Sinnbild ihrer Zeit

Königin Victoria (reg. 1837-1901) und ihr deutscher Ehemann und Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg-Gotha (1819-1861) prägten ebenfalls nicht nur eine Phase, sondern ganze Generationen.

Während das Urteil über die fast reindeutsche Königin für die Zeit ihrer Alleinherrschaft gespalten ist, wird der Einfluss von Albert auf seine Frau, die Regentin, und damit auf die britische Politik bis heute lobend bewertet. Ihm wird zugeschrieben, dass er das Ansehen und den Einfluss des Königshauses gefestigt werden konnten. Persönlich integer haben die beiden auch Maßstäbe an die gewünschten Charaktereigenschaften von Herrschern gesetzt.

Umbenennung wegen deutschfeindlicher Stimmung

Die heutige Königin Elisabeth II. beerbte ihren Vater König Georg VI (1936-1952), der von beiden Eltern deutscher Herkunft war.

Leider war seine Mutter Alexandra aber sehr deutschfeindlich gesonnen. Damals, im ersten Weltkrieg, entwickelte sich die rein deutsche Abkunft des Königs zum Problem, weshalb 1917 der Name des Königshauses Sachsen-Coburg-Gotha in den Fantasienamen Windsor umgewandelt wurde.

Prinz Charles wohl letzter deutschstämmiger König Großbritanniens

Georgs Tochter Elisabeth entstammt einer nicht standesgemäßen Ehe, was möglich war, weil sein älterer Bruder Eduard für die Thronfolge vorgesehen war. Dieser dankte aber zugunsten Georgs ab, wodurch seine Tochter Elisabeth erste britische Monarchin wurde, die nicht mehrheitlich von Deutschen abstammte; sie ist nur halbe Deutsche.

Sie und ihr Prinzgemahl haben kraft ihres skandalfreien Lebens, der persönlichen Integrität und der Würde, die sie ihrer nur noch repräsentativen Stellung gegeben haben, entscheidenden Einfluss auf die Geschicke Großbritanniens und den zum Commonwealth gehörenden Staaten genommen.

Mit Prinz Charles, ihrem gemeinsamen Sohn, wird die Tradition von fast reinblütigen Deutschen als englische Könige enden.

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