Die Ärzte Woche (Ausgabe 12 vom 25. März) wollte mit dem Artikel „Fake News die Stirn bieten“ aufzeigen, wie Falschmeldungen in Medien erkannt werden können. Doch dann passierte der Redaktion selbst ein Malheur, bei dem unzensuriert zum Handkuss kam.
Pauschalverurteilung, ohne Fehler zu nennen
Im Bericht ging es um eine Grazer Programmiererin, die einen automatisierten Fakten-Checker erfunden hat. Mit dieser Internet-Maschine könnten, so der Autor des Artikels, Falsch-Nachrichten in Medien erkannt werden. Zur Illustration der Geschichte wurde ein Artikel von unzensuriert.at verwendet. Im Bildtext heißt es dazu, dass dessen Inhalte vom System nicht bestätigt werden konnten. Auch im Text kommt dieser Satz vor, ohne jedoch ein einziges Beispiel eines Fehlers zu nennen.
Studie des meistzitierten Gesundheits-Wissenschaftlers der Welt
Bei dem Unzensuriert-Artikel, den die Ärzte Woche zur Illustration aussuchte, handelte es sich ausgerechnet um eine Studie des meistzitierten Gesundheits-Wissenschaftlers der Welt, John P. A. Ioannidis von der Stanford Universität. Ioannidis untersuchte zehn Länder der Welt, um festzustellen, ob die Verhängung von „Lockdowns“ Auswirkungen auf die Infektionszahlen haben – und kam zum Schluss: Die Zahlen sind mit und ohne Lebenseinschränkungen überall ziemlich gleich.
Die neu erfundene “Fakten-Checker-Maschine” aus Graz konnte den Inhalt des Artikels nicht bestätigen, schrieb dann die Ärzte Woche. Doch was daran falsch ist, erfuhren die Leser nicht.
Leserbrief von unzensuriert
Solche Pauschalverurteilungen, ohne jedoch einen Fehler nachzuweisen, erlebt die Unzensuriert-Redaktion sehr oft. Dies richtigzustellen, erfordert meist einen mühsamen Gerichtsweg. Nicht so bei der Ärzte Woche, die den Fehler einsah und uns nun die Möglichkeit gibt, in der kommenden Ausgabe vom 15. April einen entsprechenden Leserbrief dazu zu veröffentlichen.
Unwahrheit in der Tageszeitung oe24
Zuletzt hatte ja die Tageszeitung oe24 eine Unwahrheit über unzensuriert verbreitet: Sie behauptete, dass die Internet-Plattform im Jahr 2018 wegen eines antisemitischen Postings von Facebook gesperrt worden war. Ein Anruf in der Redaktion von unzensuriert hätte aber genügt, um diese Falschmeldung zu vermeiden. Wahr ist, dass es tatsächlich eine Sperre gab, allerdings hatte Facebook einen Fehler gemacht und sich dafür auch entschuldigt, wie folgt:
Anscheinend haben wir einen Fehler gemacht und etwas entfernt, das du auf Facebook gepostet hast und das nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen hat. Das tut uns leid. Wir wollten dir mitteilen, dass wir deinen Inhalt wiederhergestellt und alle Sperren für dein Konto aufgrund dieses Versehens entfernt haben.
Auf eine Entschuldigung für diesen peinlichen Fehler von oe24 warten wir bis heute.