Solche Nachrichten hätte man sich in Deutschland während der Flüchtlingskrise 2015 gewünscht: nicht nur die Außengrenzen werden im Zuge der Corona-Maßnahmen plötzlich mit einem Großaufgebot der Polizei kontrolliert und streng bewacht, auch die innerdeutschen Grenzen zwischen den Bundesländern kommen verstärkt in den Fokus der Überwachung. Mecklenburg-Vorpommern geht dabei besonders hart gegen angeblich “illegale Touristen” vor.
Razzien in Ferienwohnungen und Wohnwägen
Derzeit ist wegen der Corona-Pandemie Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern (auch für Tagestouristen) verboten, so will es das SPD-geführte Bundesland im Osten. Auch für Menschen mit Zweitwohnsitz in der Urlaubsregion ist die Lage prekär und undurchsichtig.
Die Polizei kontrolliert jedenfalls rigoros und das auch via Razzien. In etwa zehn Fällen sollen die Behörden auf Usedom illegale Urlauber in Ferienwohnungen ausgeforscht haben, nachdem Anwohner anonyme Hinweise eingebracht hatten. Aber auch Camper kamen ins Visier. Verdächtige, die mit ihrem Wohnmobil “illegal am Straßenrand übernachtet hatten”, wurden abgestraft.
Massive Kritik von AfD
Einzig die AfD-Fraktion im Landtag kritisierte bisher die Maßnahmen gegen den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Das Verbot schadet dem mitunter wichtigsten Wirtschaftszweig des Bundeslandes und auch den Unternehmern wie Bürgern nachhaltig. Die Gastronomie sowie das Beherbergungsgewerbe sind ohnehin akut gefährdet, so die Warnungen. Letztlich gebe es auch keine wissenschaftliche Grundlage für ein Verbot von Tourismusaktivitäten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.