Auch unzensuriert greift immer wieder auf die Daten von Euromomo zurück. Das ist eine Datenbank, die für 27 europäische Länder und Regionen sowie für Israel Mortalitätsdaten erfasst. Erfasste, um korrekt zu sein. Denn Israel ist in der Kalenderwoche 12 von Euromomo verschwunden.
Die Mortalität in den Kalenderwochen davor wurde noch abgebildet. Dabei viel auf, dass die Sterblichkeit in den Kalenderwochen 9 bis 11 trotz der Corona-Impfung angestiegen ist. Und zwar nicht nur in der Altersgruppe der über 65-Jährigen, sondern auch in der Altersgruppe von 45 bis 64 Jahre.
90 Prozent der Risikogruppe geimpft
Die allgemeine Impfung begann in Israel Mitte Dezember. Heute sind etwa 54 Prozent der gesamten Bevölkerung und 90 Prozent der über 70-Jährigen mit zwei Dosen gegen Covid-19 geimpft. Daher sollten fast alle über 70-Jährigen „geschützt“ sein (die meisten über einen Monat). Das ist wichtig, da weltweit fast alle Corona-Toten aus dieser Altersgruppe stammen.
Wenn der Impfstoff wirksam war, sollte es in Israel jetzt praktisch keine Corona-Todesfälle mehr geben. Das ist nicht der Fall. Seit Ende Jänner sinkt zwar die Sterblichkeit, wie eine andere Datenauswertung zeigt, liegt aber immer noch höher als im November 2020 und an den meisten Tagen im gesamten Frühjahr 2020.
Ein Rückgang der Corona-Sterblichkeit wie in Israel zeigt sich auch in jenen Ländern, die wenig impfen. Zum Beispiel in Portugal mit 4,8 Prozent vollständig geimpfter Bevölkerung.
Die Wirksamkeit der Massenimpfung in Israel auf die Mortalität ist aktuell also (noch) nicht ersichtlich. Die Tatsache, dass die Steblichkeit via Euromomo nicht mehr abrufbar ist, erschwert die Bewertung.