Michael Landau

Caritas-Chef Michael Landau fände es einen guten Stil, wenn ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz sich nach den irritierenden Chat-Protokollen öffentlich entschuldigen würde.

2. April 2021 / 18:44 Uhr

Caritas-Chef Landau fordert öffentliche Entschuldigung von ÖVP-Kanzler Kurz

Im Hinblick auf die Chat-Protokolle von ÖBAG-Chef Thomas Schmid forderte Caritas-Chef Michael Landau am Karfreitag eine öffentliche Entschuldigung von ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz.

Kurz: “Ja super. Bitte Vollgas geben.”

Wie berichtet, geht es in den Chats unter anderem auch um ein berufliches Treffen Schmids als Generalsekretär im Finanzministerium mit seinem Gegenüber in der katholischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, zur Abschaffung von Steuerprivilegien. Schmid schrieb an Kurz:

Wir werden ihnen ordentliches Package mitgeben.

Der Kanzler schrieb euphorisch zurück:

Ja super. Bitte Vollgas geben.

Darauf Schmid:

Yea! Das taugt mir voll.

Schmid drohte mit Verlust von Steuerprivilegien

Was war gemeint mit „wird werden ihnen ordentliches Package mitgeben“? Kurz ließ offenbar, nachdem Kardinal Christoph Schönborn vor diktatorischen Verhältnissen in der Asylpolitik warnte, Schmid von der Leine, um der Bischofskonferenz via Finanzministerium mit Verlust von Steuerprivilegien und Förderungen zu drohen. Jedenfalls gibt es einen zeitlichen Zusammenhang.

Landau: “Mich haben die SMS irritiert”

Im Ö1-Wirtschaftsmagazin „Saldo“ äußerte sich nun Caritas-Chef Michael Landau zu den seltsamen Nachrichten. Ihn hätten die SMS irritiert, betonte er. Seines Wissens habe sich Kurz bei Schipka für seine Wortwahl in den Chat-Protokollen inzwischen entschuldigt. Landau sagte zudem:

Ich fände es aber auch eine Frage des guten Stils, eine solche Entschuldigung auch öffentlich bei den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes anzubringen, wenn es um die Besetzung von öffentlichen Ämtern und in diesem Zusammenhang die öffentlich gewordenen SMS geht.

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