Die Corona-Krise trifft einige Branchen besonders hart. Dazu zählen die Rotlicht-Betriebe, die aufgrund der schon sehr langen Sperre um ihre Existenz bangen.
Branche ist Tabuthema
Unzensuriert sprach mit der Geschäftsführerin des “Goldentime” in Wien-Simmering, Sabine Steingärtner. Ihr Etablissement leidet besonders unter den Corona-Maßnahmen der Regierung. Denn seit November ist der Betrieb geschlossen, und davor, vom 1. Juni bis Ende Oktober 2020, sank der Umsatz wegen der fehlenden Touristen bereits um 40 Prozent.
Steingärtner glaubt, dass ihre Branche immer noch ein Tabuthema sei und daher von der Regierung stiefmütterlich behandelt werde. Dabei wäre ein Aufsperren nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht von Notwendigkeit, so Steingärtner. Sie sagt:
So verdrängt man eine ganze Berufssparte in die Illegalität. In Wohnungen, wo es keine Kontrollen gebe, und wo es für die Sexarbeiterinnen auch noch gefährlich ist.
Hohe Hygiene-Standards
Laut Steingärtner wäre es doch viel sinnvoller, die Etablissements wieder zu öffnen, wo hohe Hygiene- und Sauberkeits-Standards bestehen, wo die Sexarbeiterinnen alle sechs Wochen zum Arzt müssen, um den Stempel für den grünen Pass zu erlangen, und wo besondere Regeln in der Corona-Zeit gelten.
Die Geschäftsführerin appelliert an die Verantwortlichen, die Rotlicht-Betriebe schon allein aus Sicherheitsgründen wieder aufzusperren:
Wir sind eine wichtige Institution, die auch dazu beiträgt, sexuelle Übergriffe zu verhindern.