34,3 Millionen Euro an Werbegelder von „öffentlichen“ Rechtsträgern (gemäß Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz) haben Kronen Zeitung, krone.at, krone.tv und Kronehit im Jahr 2020 lukriert. Schreibt die Kronen Zeitung deshalb so?
Fette Inserate direkt von Sebastian Kurz
Diese durchaus beeindruckenden Zahlen gehen aus den am Montag veröffentlichten Medientransparenz-Daten hervor. Interessantes Detail: Allein das Bundeskanzleramt von Sebastian Kurz schaltete um 4,25 Millionen Euro bei der – seit dem Einstieg des Kurz-Intimus René Benko und dem „Ibiza“-Video – jetzt anderen Kronen Zeitung.
Insgesamt, also in allen „befreundeten“ Medien, hat Kurz womöglich aus Dank für die regierungsfreundliche Berichterstattung die stattliche Summe von 21,8 Millionen Euro für Inseratenschaltungen ausgegeben.
Wohlgemerkt: In der Medientransparenz-Datenbank werden ausschließlich Werbeeinschaltungen angeführt, die die 5.000-Euro-Grenze überschreiten. Und auch die Millionen-Zuwendungen an Presseförderungen scheinen hier nicht auf. Das kommt noch zusätzlich zu den ohnehin schon gewaltigen Beträgen, die vom Steuerzahler in die Medien fließen, dazu.
Eine Milliarde für Medien im Jahr 2020
Wie berichtet, wurde im Jahr 2020 rund eine Milliarde Euro ausgegeben, rechnet man alles – auch die Programmentgelte aus der GIS-Gebühr für den ORF – zusammen. Täglich sind es 2,7 Millionen Euro, über die sich vor allem Medien freuen dürfen, die Regierungspropaganda betreiben.
Kennt man diese Zahlen, braucht man sich nicht zu wundern, warum die Kronen Zeitung so schreibt. Warum sie sich einer regelrechten Anti-FPÖ-Kampagne verschrieben hat und warum man zunehmend den Eindruck gewinnt, dass dieses Blatt unbedingt das Rennen um den miesesten Journalismus im Land gewinnen möchte.
Lebensfremde Berichterstattung
Zuletzt schämte sich offensichtlich sogar der Verfasser des Artikels „Nach Mauthausen Video: Skandal-Filmer führte bei Demo Interview mit Kickl“, seinen Namen darunter zu schreiben. Denn der Inhalt der Geschichte war so weit an den Haaren herbeigezogen, dass die Vermutung naheliegt, hier handle es sich um eine gezielte Auftragsarbeit, um über FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl den Schmutzkübel zu entleeren.
Der Reporter, über den sich die Krone so aufregte, war einer von vielen bei der Corona-Demo am 6. März in Wien, der Kickl Fragen stellte. Dass man ihn oder auch einen anderen Journalisten, der bei dieser Groß-Demonstration mit einem Mikrophon vor dem FPÖ-Klubobmann auftauchte, auf Herz und Nieren und vielleicht noch nach seiner ideologischen Ausrichtung durchleuchtet, ist lebensfremd. Das weiß die Kronen Zeitung natürlich auch – und hätte der Interviewte Sebastian Kurz geheißen, wäre diese Geschichte auch nie erschienen.