Offenbar ist doch etwas dran, an den Gerüchten, dass die Sozialdemokraten mit einem potenziellen fliegenden Wechsel von der Opposition in eine Neuauflage der Koalition mit der ÖVP spekulieren. Anders kann man den taktischen Schachzug, den SPÖ-Bundesparteitag auf Juni vorzuverlegen, wohl nicht deuten.
Eigentlich hätte der reguläre Parteitag erst im November stattfinden sollen. Mit dem Vorziehen des Bundeparteitags will sich die amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner offensichtlich die Möglichkeit verschaffen, noch vor dem Sommer Weichenstellungen für einen Wiedereintritt in die Bundesregierung vorzunehmen.
Parteikollege Doskozil hält nichts von Vorverlegung
Aber das taktische Manöver einer Vorverlegung des Bundesparteitags der SPÖ stößt nicht überall auf Zustimmung innerhalb der österreichischen Sozialdemokraten. Vor allem aus dem Burgenland kommt Widerstand gegen Rendi-Wagner. SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil lässt seinen SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst ausschwärmen, der gegenüber Medienvertretern eine interessante Frage an Rendi-Wagner formuliert:
Angesichts von Corona wird jetzt alles nach hinten verschoben – warum dann die Vorverlegung?