Der umstrittene deutsche Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky sagte einmal “Satire darf alles”. Das dem heutzutage nicht mehr so ist, haben die BRD-Medien mehr als einmal bewiesen (unzensuriert berichtete). Nun kam es beim Karneval in Düsseldorf (NRW) zu einem Ereignis, bei dem man sich zum einen fragen muss, ob es wirklich satirisch gemeint ist.
Ist das noch Spaß und Humor?
Zum anderen drängt sich Beobachtern die Frage auf, inwiefern es wirklich Satire ist, wenn jemand etwas macht, was in den BRD-Medien Beifall auslöst und mit dem sich die Macher nicht etwa wider den herrschenden Zeitgeist stellen, sondern dem Denken der Machthaber im eigenen Land völlig entsprechen. Zumal ein Studienkreis einmal herausfand, eine Satire “zeigt die Fehler und Schwächen von Menschen auf, übt häufig indirekt Kritik am Mensch-Sein. Das zeigt sie spöttisch und humorvoll.”
Das war jedenfalls nicht gegeben, als der Düsseldorfer Karneval, der coronabedingt nur auf Sparflamme stattfinden durfte, zufällig gerade mit einem Wagen auffiel, der die Abtreibungspolitik in Polen thematisiert. Der Wagen mit der Beschriftung “Abtreibungsrecht”, der durch die Stadt gefahren war, zeigte einen Mann, der dem konservativen polnischen Politiker Jarosław Kaczyński (PiS) ähnelt und der einer Frau mit einem Kreuz einen Pflock in die Brust schlägt.
Polen sieht sich als Beschützer christlichen Glaubens
Lustig war der Wagen jedenfalls nicht, zumal dort auch klar die Rollen vertauscht wurden. Kaczynski wird als Mörder hingestellt, obwohl es eigentlich die ungeborenen Kinder sind, die durch Abtreibungen auch in Deutschland hunderttausendfach umgebracht werden. Und das wo in der BRD ohnehin schon zu wenig Kinder geboren werden, um den Bevölkerungsstand zu halten. Zu diesem Thema entsprechend wenig begeistert äußerte sich ein Sprecher der polnischen Botschaft laut der Jungen Freiheit. Der Zeitung zufolge erklärte er:
Wir schätzen die Karnevalstradition im Rheinland. Aber die Darstellung auf dem Wagen kann von vielen Menschen, nicht nur in Polen, als verletzend angesehen werden. (…) Der katholische Glaube, seine Werte und Symbole spielen jedoch für viele Menschen weltweit eine besondere Rolle im Leben, insbesondere in unsicheren Zeiten, wie wir sie alle während der Pandemie erleben. Daran hätten die Organisatoren des Karnevalsumzugs denken sollen.
Allerdings war das anscheinend genau das, was der Organisator wollte. Jacques Tilly, der für den Wagen verantwortlich ist, sagte dazu: “Dieser Wagen sollte ja auch treffen, der sollte die Regierung treffen, sollte das Verfassungsgericht treffen, und wenn die sich aufregen, dann ist das ein Zeichen, dass das gelungen ist.”
Umstrittenes Abtreibungsverbot für Behinderte
Hintergrund des Ganzen sind die seit Oktober 2020 andauernden Proteste von Feministinnen und Abtreibungsbefürwortern in Polen. Diese rebellieren zum Teil gewaltsam gegen eine Entscheidung des Verfassungsgerichts, das geurteilt hatte, dass Ungeborene auch dann nicht abgetrieben werden dürfen, wenn sie Fehlbildungen aufweisen.
Man sollte meinen, dass jemand wie Jacques Tilly, der immerhin Mitglied des Beirats der evolutionär-humanistischen “Giordano Bruno Stiftung” ist, so etwas unterstützt. Immerhin gibt sich die Stiftung ja sehr human. So behauptet sie, sich für Kinderrechte einzusetzen, was offensichtlichh jedoch nicht für das Recht der Kinder auf Leben (Artikel 2, Absatz 2 Grundgesetz) gilt. Schaut man sich die weiteren Stiftungsprojekte an, zu denen die “Flüchtlingshilfe” ebenso gehört wie die Erstellung einer Webseite für Abtreibungsinformationen, weiß man, wessen Geistes Kind der Wagenmacher und seine Genossen sind.