Die Ankündigungspolitik von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem grünen Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei ihren Covid-19-Maßnahmen lässt auch potentielle Kooperationspartner fassungs- und ratlos zurück. So war laut Medienberichten die Grazer Firma Aventrium, als einer der zwei größten Schutzmaskenproduzenten in Österreich, von der Ankündigungspolitik der Bundesregierung, betreffend FFP2-Maskenpflicht ab dem 25. Jänner 2021 völlig überrascht.
Der Geschäftsführer Dominik Holzner gibt sich überrascht, mit ihm habe niemand geredet. Denn es wäre ratsam gewesen, dieses Vorhaben mit den Herstellern und Lieferanten vorher abzuklären. Man sei jetzt mit „explodierenden“ Bestellungen beim Hersteller konfrontiert.
37 Millionen Masken an einem Tag in Graz bestellt
Alleine am 18. Jänner 2021 habe man laut Aventrium Gesamtbestellungen für 37 Millionen FFP2-Masken erhalten. Laut der Firma würde der österreichische Markt circa 2,5 Millionen FFP2-Masken täglich benötigen.
Derzeit seien aber sehr viele Kapazitäten durch die internationale Auftragslage gebunden. Aventrium würde viele Masken nach Deutschland, in die USA und in andere Länder, die an Atemschutzmasken österreichischer Qualität interessiert seien, liefern.
Alleine die Vorlaufzeit für die Kartons, in denen die Masken verpackt und versendet werden, würde vier bis sechs Wochen betragen. Damit könnte es bei diesem österreichischen Hersteller am Ende des Tages für den heimischen Markt zu Lieferschwierigkeiten kommen.
Selbstkostenpreis für Grazer Firma nicht nachvollziehbar
Auch bei der Preisgestaltung für die nun millionenfach ab dem 25. Jänner benötigten FFP2-Masken gibt es erhebliche Differenzen. Der von der schwarz-grünen Bundesregierung ausgelobte „Selbstkostenpreis“ könnte zu Marktverwerfungen führen. Die aus Kreisen der Bundesregierung kolportierten Preisspannen zwischen 50 Cent und einem Euro seien laut heimischen Herstellern nicht realistisch.
So würden alleine die Kosten für die Mitarbeiter pro Maske 29 Cent betragen, und da seien noch keine Materialkosten, keine Kosten für Vertrieb und Büroinfrastruktur enthalten. Der Grazer Hersteller wolle aber nicht um jeden Preis beim Propagandaprojekt der Bundesregierung, inklusive Preisdumping, mitmachen.