Man darf sie als Erklärung mit grundsätzlicher Aussagekraft werten, die letzte Proklamation des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump zum Deutsch-Amerikanischen Tag, der jeweils am 6. Oktober jeden Jahres begangen wird. Veröffentlicht am Tag zuvor sagte er:
Seit unserer Gründung waren Deutsch-Amerikaner von zentraler Bedeutung für unseren Fortschritt als Nation. Fleißig und gewissenhaft kamen frühe deutsche Einwanderer an unsere Küsten, um die Träume von wirtschaftlicher Möglichkeit und um ihren Glauben frei von Einmischung durch eine Regierung auszuleben. Diese Männer und Frauen gründeten Familien und Existenzen, bewiesen Tugenden, welche halfen, unser einzigartiges amerikanisches Ethos zu formen. Sie gaben über Generationen Traditionen weiter, welche fortwährend unsere kulturelle Identität formen. Heute, am Deutsch-Amerikanischen Tag, gedenken wir der außerordentlichen Beiträge der Deutsch-Amerikaner für unser Land und wir ehren die mehr als 43 Millionen Amerikaner, die, wie ich selbst, deutsches Erbe für sich in Anspruch nehmen.
Die Geschichte der Deutsch-Amerikaner ist eingebettet in die heiligsten Kapitel amerikanischer Geschichte. Als Mitglieder des ersten Kontinentalkongresses in Philadelphia zusammenkamen, um eine Zukunft von Freiheit auf dem Kontinent zu schaffen, gingen sie Straßen entlang, wo deutsche Unternehmer lebten. Ihre Überlegungen wurden eifrig über Aufschriften verbreitet und heftig in deutschen Kaffeehäusern debattiert. Am 4. Juli 1776, als die Gründungsväter unsere Unabhängigkeit erklärten, war es eine deutsche Zeitung, welche als erste die Neuigkeiten zu dem neuen Staat brachte. Am nächsten Tag waren die Straßen mit deutschen Übersetzungen der revolutionären Worte Thomas Jeffersons überflutet, welche erklärten, dass “alle Menschen gleich geschaffen sind.”
Seitdem haben Amerikaner deutscher Herkunft stets ihren Stempel auf unserer Geschichte hinterlassen. Deutscher Einfluss spielte eine große Rolle bei der Schaffung unserer unaufhebbaren Verpflichtung zu allgemeiner öffentlicher Bildung. Es war eine Deutsch-Amerikanerin, Margarethe Meyer Schurz, welche den ersten Kindergarten in Amerika eröffnete. Deutsch-Amerikaner halfen, die körperliche Erziehung voranzubringen und bauten die ersten Sporthallen für unsere Schulgebäude. Sie beeinflussten damit positiv die körperliche Gesundheit unserer Schulkinder. Deutsch-Amerikaner führten darüber hinaus die berufliche Ausbildung in öffentlichen Schulen ein. Sie boten damit neue Wege wirtschaftlicher Stärkung für junge Menschen und förderten amerikanischen Wohlstand.
Über die Jahre wurden auch deutsche Bräuche in die amerikanische Kultur eingebracht. Unsere geschätzten Weihnachts- und Ostertraditionen sind beeinflusst von den Bräuchen früher deutscher Ankömmlinge. Zu Weihnachten geben wir deutsche Kultur wieder, wenn wir Weihnachtsbäume schmücken und uns gegenseitig Geschenke machen. Zu Ostern verdanken wir deutschen Einwanderern unsere Ostereiersuche. Diese traditionellen deutschen Bräuche sind Klammern amerikanischer Kultur geworden und vereinigen fortwährend Amerikaner mit allen möglichen Hintergründen.
Dieser Monat bezeichnet auch das dreißigste Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung, welche dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 folgte. Dieser geschichtliche Augenblick bedeutete einen Triumpf der Demokratie und ebnete den Weg für ein mehr freies und offenes Europa. Wenn wir die vielen Beiträge der Deutsch-Amerikaner für unser Land feiern, feiern wir auch unsere starken transatlantischen Beziehungen mit Deutschland und wir bekräftigen erneut unsere Zusammenarbeit, um eine hellere Zukunft für unsere beiden Nationen und die Welt zu schaffen.
Heute feiern wir die gesellschaftlichen Errungenschaften und die kulturellen Beiträge aller Deutsch-Amerikaner und wir gedenken des hart arbeitenden und tüchtigen Geistes, den sie in unseren nationalen Charakter eingebracht haben. Von Ingenieuren und Ärzten bis zu Bäckern und Erfindern haben sie unsere Wirtschaft gestärkt und unsere Gemeinden bereichert. Zum Teil dank ihrer Hingabe und harten Arbeit bleibt unser Land ein loderndes Leuchtfeuer von Freiheit und Wohlstand.
Deshalb erkläre ich, Donald J. Trump, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, kraft der mir durch die Verfassung und die Gesetze der Vereinigten Staaten verliehenen Gewalt, hiermit den 6. Oktober 2020 zum Deutsch-Amerikanischen Tag. Ich rufe alle Amerikaner auf, die Errungenschaften und Beiträge der Deutsch-Amerikaner für unsere Nation mit geeigneten Feiern, Aktionen und Programmen zu begehen.
Zum Zeugnis hierfür setzte ich hierzu meine Hand an diesem fünften Oktober im Jahre unseres Herrn 2020 und dem 245. Jahr der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika.
Diese Worte, die in den Mainstream-Medien nicht veröffentlicht wurden, mögen zum Nachdenken anregen, gerade wenn einmal wieder die Rede auf das Leben und Wirken des scheidenden US-Präsidenten oder von ungezählten Menschen deutscher Herkunft kommt, deren Lebensweg sie einst in das Gebiet der heutigen USA führte.