Immer neue Facetten kommen beim Wirtschaftskriminalfall rund um die Commerzialbank Mattersburg (CMB) und deren Ex-Vorstandsvorsitzenden Martin Pucher ans Tageslicht. Pucher, viele Jahre auch Präsident des Fußball-Klubs SV Mattersburg, soll laut neuer Indizien auch viel Geld bei Sportwetten verzockt haben.
Ermittlungen gehen von Verlusten beim Sport-Toto aus
Das Nachrichtenmagazin Profil berichtet unter Berufung auf Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft, dass Pucher zwischen 1994 und 2014 einen Betrag in der Größenordnung von 1,8 bis 2,7 Millionen Euro verspielt haben soll. Bisher hatten Medien berichtet, dass Pucher Millionen von Euro im Sport-Toto gewonnen haben soll.
So sollen laut Profil aus einem im November von der „Soko Commerz“ des Bundeskriminalamts übermittelten Zwischenbericht an die fallführende Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft hervorgehen, dass Pucher bei Sportwetten und Lotto hohe finanzielle Verluste erlitten haben soll. Jetzt stellt sich die Frage, ob diese Verluste von Pucher als Privatperson getragen worden sind, oder aus Mitteln der CMB finanziert wurden.
Tausende Lotto-Quicktipps aufgetaucht
Neben Sport-Toto mittels Systemschein soll der Ex-Banker auch Lotto mit hohen Einsätzen gespielt haben, wie aus den zitierten Akten hervorgehen soll. So soll Pucher bei einzelnen Lotto-Ziehungen 2.000 bis 3.000 Quicktipps abgegeben haben.
Der Glücksspiel-Ermittlungsstrang wurde laut Zwischenbericht vorläufig eingestellt, da weitere Ermittlungen zu dieser Thematik den Strafbehörden offenbar nicht zielführend erschienen. Das könnte aber auch noch für die Casino Austria-AG, in dessen Konzernhoheit die Sportwetten beheimatet sind, eine brisante Causa werden. Diese stehen nicht zuletzt wegen der Person Dietmar Hoscher als langjährigem Ex-Vorstandsmitglied im Visier der Öffentlichkeit.