Der FPÖ-nahe Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) hat den Politikprofessor Peter Filzmaier, der die 2014 auf der niederösterreichischen Donauuniversität Krems verfasste Masterarbeit von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) verantwortete, wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch angezeigt. Die mit einem “Gut” benotete Abschlussarbeit hat laut Experten das Niveau einer vorwissenschaftlichen Arbeit und ist teilweise von der Onlineenzyklopädie Wikipedia rauskopiert.
Star-Professor soll Anfängerfehler übersehen haben
Filzmaier ist kein Anfänger auf dem akademischen Feld. Der Lehrstuhlinhaber hat aktuell Professuren auf der Donauuniversität Krems für Demokratiestudien und Politikforschung sowie für politische Kommunikation auf der Karl-Franzens-Universität Graz und gilt als absoluter Experte in seinem Fach.
Warum machte Filzmaier das?
Nicht nur der Ring Freiheitlicher Studenten fragt sich deshalb warum der zweifelsohne erfolgreiche Experte so eine Arbeit durchgehen ließ. Dass jemand, der sein ganzes Leben mit wissenschaftlicher Forschung verbringt, gerade bei einem damals schon mächtigen Politiker einfachste Anfängerfehler übersieht und noch dazu mit einem “Gut” benotet, wirft natürlich einige Fragen auf.
Missbrauch der Amtsgewalt jedoch unwahrscheinlich
Um sich gemäß § 302 strafbar gemacht zu haben, müsste Peter Filzmaier bewusst die Augen verschlossen haben und die Arbeit im Wissen ihrer Unzulänglichkeiten durchgewunken haben. Auch wenn all dies wohl sehr unwahrscheinlich ist, könnte die Skandal-Arbeit immer noch dienstrechtliche Konsequenzen haben.
Professor Filzmaier war für keine Stellungnahme zu erreichen.