Wenn Linke ihre Mitmenschen beleidigen, belästigen oder gar bedrohen und hinterher einen Sturm der Entrüstung ernten, retten sie sich gerne mit der Ausrede “War ja bloß Satire”. Passend dazu gibt es eine linke Satire-Partei, die mit zwei Sitzen im EU-Parlament war. Die Partei heißt “Die Partei”. Name und Arbeit mögen Satire und vielleicht auch nicht ernstzunehmen sein, aber das vom Steuerzahler kassierte Geld ist natürlich echt.
EU-Abgeordnete haben sich zerstritten
Für “Die Partei” saßen Martin Sonneborn und Nico Semsrott im EU-Parlament. Doch damit ist nun Schluss, denn gestern, Donnnerstag, meinte Semsrott, sein ehemaliger Parteichef sei kritikunfähig und könne nicht verstehen, dass seine jüngsten Witzversuche Menschen rassistisch beleidigt hätten. Komisch, dabei darf Satire laut Kurt Tucholsky doch eigentlich alles. Aber offensichtlich gilt das nur für Satire, die linken Satirikern nützt. Doch was war eigentlich passiert, dass es zum Bruch zwischen Sonneborn und Semsrott kam?
Vergangene Woche hat Sonneborn den Sturm auf das US-Kapitol mit chinesischem Akzent veralbert: “Au Wiedelsehen, Amelika! Abem Sie Gutel Flug luntel! Plinted in China fül Die Paltei”. Das fanden seine linken Anhänger, die sonst kein Problem damit haben, wenn Sonneborn oder Semsrott massiv gegen die AfD hetzen, gar nicht lustig.
Sonneborn fühlt sich missverstanden
Der linke “Shitstorm” ließ nicht lange auf sich warten. Sonneborn reagierte damit, dass er meinte, die Leute verstünden seine Kunst nicht. Das wiederholte er auch in seiner Reaktion auf den Parteiaustritt von Semsrott. Natürlich ist Sonneborn nicht von vorgestern. Er weiß, dass die Rassismus-Keule vor allem bei den Linken ihre Wirkung noch lange nicht verloren hat. So folgte rasch die politisch korrekte Klarstellung:
Wenn ein Witz aber zu rassistischer Verletzung führt, statt Reflexionsanstöße zu geben oder zumindest ein befreiendes Lachen nach sich zu ziehen, dann ist es ein mißlungener Witz. Es tut mir leid, dass Menschen durch die Reproduktion dieser Stereotype verletzt wurden.
Zumindest die Berliner Zeitung stellte kritische Fragen in diesem Fall. Semsrott findet zwar, dass Sonneborn “falsch und inakzeptabel” auf Kritik reagiert und verkündete, “nicht weiter sein Gesicht hergeben” zu wollen. Ob er diesen Worten auch Taten folgen lässt? Immerhin stellte die Berliner Zeitung zu recht fest, dass Semsrott Sonneborns angeblich rassistischer Humor verdächtig spät auffiel.
Viel Geld für “das schreckliche Mandat”
Und ganz so schnell will der Semsrott dem EU-Parlament auch nicht den Rücken kehren. “Das schreckliche Mandat im EU-Parlament werde ich als Partei-Loser bis zum bitteren Ende ausführen. Ich könnte das Leid nicht verantworten, das ein*e Nachrücker*in statt meiner ertragen müsste”, meinte er laut der Jungen Freiheit. Diese rechnete auch gleich aus, dass Semsrott als “Abgeordneter weiter monatlich seine Dienstbezüge in Höhe von 8.932,86 Euro brutto bekommt”. Und fügte sogleich sarkastisch hinzu:
Da die nächsten Wahlen erst im Frühjahr 2024 anstehen, bedeutet das bis Ende 2023 immerhin ein Schmerzensgeld von mindestens 321.582,96 Euro. Dazu kommen noch Tagegelder, Reisekostenerstattungen und die Allgemeine Kostenvergütung. Die finanziellen Aussichten für die kommenden Jahre könnten schlimmer sein. Da läßt sich das garstige Schicksal leichter ertragen. Außerdem erkämpft sich Semsrott mit jedem Mandatsjahr Anspruch auf einen weiteren Monat Übergangsgeld in Höhe der Dienstbezüge nach dem Ausscheiden aus dem Parlament. So kann sich der Satiriker bis zum nächsten Urnengang nochmal über 20.000 Euro sichern.