Es war ein heißer Donnerstag vor der Zeugnisverteilung in Oberösterreich. Kaum noch ein Schüler hatte Lust, an diversen Überbrückungsspielen bis zum ersehnten Freitag teilzunehmen. Anders ein Häufchen Jugendlicher, die es sich im gut klimatisierten Sitzungssaal der Rieder Stadtgemeinde an diesem Tag gemütlich gemacht hatten. Mit niedlich beschriebenen Schildern saßen sie während der Gemeinderatssitzung still auf ihrem Bänkchen und hielten sie mit guter Laune in die Höhe. Der amüsierte Leser der Rieder Bezirksblätter konnte auf einem Foto lesen: “Fridays for future Ried” oder “Klimanotstand für unser Ried”. Und das obwohl noch garnicht Freitag war.
Gemeinderat einstimmig
Ziel der Aktion dürfte es gewesen sein, den tagenden Gemeinderat und den zuvor redenden Bezirkssprecher und Stadtrat der Grünen, Oberwagner Lukas, zu unterstützen. Er führte aus, wie unerträglich die Hitze, die sich aufgrund der “Klimakrise” entwickle, für den menschlichen Körper sei. Um Abhilfe zu schaffen, stellte er den Antrag, in Ried die Klimakrise auszurufen.
Bäumchen in Kübeln
Auch Vizebürgermeister Thomas Dim reagiert positiv auf die handvoll unerwarteter Besucher und hob stolz hervor, wie viel Geld seine Stadt schon in die Verbesserung des Klimas investiert hätte. Mehr als 30.000 Euro etwa für die Bepflanzung von Kübeln mit Bäumchen darin. Oder die Bereitstellung von tausenden Euros für das kostenlose Aufladen von Elektroautos.
In der folgenden Abstimmung bekannte sich der Gemeinderat schließlich erstaunterweise einstimmig dazu, die in kaum vorhandenen kommunalen Treibhausgase so schnell wie möglich noch weiter zu reduzieren. Offiziell wurde nun im Innviertel also der “Klimanotstand” ausgerufen.