Die öffentliche Hand war am Ende von Quartal 3 beim nicht-öffentlichen Bereich mit 2.195,1 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte. Damit ist die Verschuldung weiter gestiegen, ausgehend vom bereits höchsten je erreichten Schuldenstand am Ende des zweiten Quartals. Gegenüber dem Jahresende 2019 ist die Verschuldung um 15,6 Prozent oder 296,4 Milliarden Euro gestiegen.
Corona-Politik will bezahlt werden
Ursache ist die Corona-Politik der Regierung. Am meisten neue Schulden hat der Bund angehäuft, und zwar um 20,3 Prozent oder 241,5 Milliarden Euro auf 1.430,1 Milliarden Euro. Besonders stark stiegen dabei die Wertpapierschulden, und zwar um 207,4 Milliarden Euro.
Deutsche Schulden für Europas Süden
Doch diese 240 Milliarden kamen nicht nur den Deutschen zugute, darin enthalten sind auch die Geldtransfers nach Südeuropa, die die Deutschen im Rahmen der EU-Corona-Hilfen erwirtschaften müssen, ohne selbst von irgendjemandem Hilfe zu bekommen.
Schon Mitte Mai hatte die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, in der Printausgabe der FAZ öffentlich bekanntgegeben, dass „von den Corona-Staatshilfen, die die EU-Kommission seit Mitte März bis dahin genehmigt hat, 50 Prozent aus Deutschland kämen“. Das wird auch bei den 750 Milliarden Euro, die Ende Mai beschlossen wurden, nicht anders sein.
Steuerausfälle bei Schuldenhöchststand
Gleichzeitig muss Deutschland selbst die Krise erst einmal bewältigen. Und dafür stehen erheblich weniger Steuereinnahmen zur Verfügung. Angenommen wird, dass die Steuerausfälle 300 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren betragen werden – das entspricht in etwa einem gesamten Jahres-Haushalt! Das trifft auf den Rekordschuldenstand.