Der radikale Islamismus fasst auch in schwarzafrikanischen Gebieten immer mehr Fuß. Neben dem von der islamistischen Terrormiliz Boko Haram belagerten Nigeria rückt jetzt auch Mosambik immer mehr ins Zentrum von Aktionen von islamistischen Milizionären. Zentrum der islamistischen Aktivitäten ist die Provinz Cabo Delgado.
Der Konflikt mit sich radikalisierenden Moslems schwelt schon seit mehr als drei Jahren und ist seit dem Frühjahr 2020 total eskaliert. Aus einzelnen Attacken der Islamisten aus dem Hinterhalt wurden systematische Angriffe, denen die Armee Mosambiks bisher wenig entgegenzusetzen hatte.
Al Shabab kontrolliert bereits Teile der Provinz
Inzwischen kontrolliert nach monatelangen Angriffen die Terrormiliz Al Shabab bereits weite Teile der Provinz Cabo Delgado. Eine Organisation Al Shabab existiert auch im Nachbarstaat Somalia. Über Verbindungen der Miliz bis dorthin ist derzeit wenig bekannt.
Al Shabab bekennt sich zum Islamischen Staat (IS). Und der IS hat in der Vergangenheit wiederholt die Verantwortung für Verbrechen der Islamisten in Cabo Delgado übernommen. Was hier Propaganda und was Realität ist, scheint auch für Beobachter und Experten des radikalen Islamismus noch nicht ganz festzustehen.
Zwei Millionen Einwohner bereits auf der Flucht
Mittlerweile haben Naturkatastrophen wie der Zyklon Kenneth, die seit dem Frühjahr auch hier präsente Corona-Pandemie und die Überfälle durch militante Islamisten bereits zwei Millionen Einwohner in Mosambik in die Flucht geschlagen.
Viele dieser Flüchtlinge sind traumatisiert, da sie mit ansehen mussten, wie Verwandte und Nachbarn bei Überfällen der Al Shabab-Milizionäre enthauptet worden sind. So legen die Islamisten die Köpfe von zuvor Enthaupteten in Töpfe oder werfen sie auf die Straße.