Coronatest / Nasenabstrich

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bestellte “freihändig” die schmerzhaften Nasenabstriche für die Massentestungen, obwohl auch Rachenabstriche im Angebot waren.

25. November 2020 / 13:07 Uhr

Massentestungen: Bundeskanzler Kurz fährt den Österreichern brutal in die Nase

Die Österreicher sollen sich, nach Vorstellung der schwarz-grünen Bundesregierung, massenweise “freiwillig” auf Corona testen lassen. Wie jetzt bekannt wurde, hat ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz dafür die schmerzhafteste Testung ausgesucht und die Beschaffung „freihändig“ durchgeführt.

31 Millionen ohne Ausschreibung vergegeben

Diese Details zu den bevorstehenden Massentests prangerte die Klubobmann-Stellvertreterin Dagmar Belakowitsch (FPÖ) bei der Pressekonferenz heute, Mittwoch, an. Diese Tests seien bereits vom Bundesheer bestellt worden, ohne Ausschreibung und zum Preis von 31,22 Millionen Euro, so Belakowitsch.

Die FPÖ-Abgeordnete, die im Beruf Ärztin ist, kündigte an, sich den Beschaffungsvorgang genau anschauen zu wollen. Denn auf der Internetseite der Bundesbeschaffungsagentur seien elf unterschiedliche Tests im Angebot, die zum Teil in ihrer Qualität besser wären, als die von der Regierung bestellten. Auch Tests über Rachenabstrich wären im Angebot gewesen.

Zumutung für Österreicher

Belakowitsch kritisierte, dass Kurz sich im Alleingang für diesen schmerzhaften Nasenabstrich, der auch zu Verletzungen, wie Blutungen, führen kann, entschieden habe. Das sei eine Zumutung für alle Österreicher. Man dürfte ja nicht vergessen, dass sich nach Vorstellung der Regierung Kinder ab zehn Jahren testen lassen sollten.

Für Belakowitsch stellen sich zudem die Fragen:

Wer wird diese Tests durchführen? Das Bundesheer? Die freiwillige Feuerwehr? Und wer übernimmt die Haftung bei Verletzungen?

Logistisch sei das alles überhaupt noch nicht geklärt, so die FPÖ-Klubobmann-Stellvertreterin bei der Pressekonferenz, die auch aus einem Expertenpapier zitierte, in dem das Regierungsvorhaben mehr als kritisch gesehen wird. Demnach würden Tests ohne vorherigen Verdacht die Anzahl der falsch positiv getesteten Personen erhöhen und die vorhandenen Testkapazitäten belasten.

Gesundheitsminister vor den Kopf gestoßen

Interessant bei diesem Alleingang von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz ist auch, dass dieser die Massentestungen an einem Sonntag über die Medien verkündete, ohne dies offenbar mit dem dafür zuständigen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) abzusprechen. Denn Anschober habe, so Belakowitsch, im Gesundheitsausschuss am nächsten Tag unwissend reagiert und gesagt, er habe das mit den Massentestungen auch erst aus den Medien erfahren und könne daher dazu nichts Näheres berichten.

 

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