Berat Albayrar

Erdoğans Schwiegersohn Berat Albayrak ist als erfolgloser türkischer Finanzminister am gestrigen Sonntag zurückgetreten.

9. November 2020 / 14:49 Uhr

Türkischer Finanzminister Albayrak zurückgetreten

Der türkische Finanzminister Berat Albayrak ist gestern, Sonntag, zurückgetreten. Der Schwiegersohn von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte seinen Rückzug aus dem mächtigen Amt via Instagram. Als Gründe nannte der erst 42-Jährige gegenüber Medien seinen persönlichen Gesundheitszustand:

Nachdem ich fast fünf Jahre auf Ministerposten gedient habe, habe ich die Entscheidung getroffen, mein Amt (als Finanzminister) wegen gesundheitlicher Probleme nicht weiter auszuüben.

Türkischer Währungsabsturz Grund für Rückzug?

Albayrak war von 2016 bis 2018 Energieminister und seit 2018 Finanzminister der Türkei. Innenpolitische Beobachter sehen aber neben seines mutmaßlich angeschlagenen Gesundheitszustandes wohl auch den Währungsabsturz in den letzten Monaten und Wochen als Ursachen für den Rückzug. Zuletzt wurden nur noch 8,52 türkische Lira für einen US-Dollar gehandelt. Seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2020 hat die türkische Währung damit fast 30 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren.

Wegen dieser massiven Währungskrise wurde am Samstag der erst seit Juli 2019 amtierende Zentralbank-Chef Murat Uysal entlassen und durch den ehemaligen Finanzminister Naci Agbal ersetzt. Die Finanzmärkte sind besorgt über die anhaltend hohe türkische Inflation und den starken Rückgang der Devisenreserven des Landes. Und die Währungs- und Wirtschaftskrise nimmt weiter zu.

Erdoğan flüchtet in außenpolitische Abenteuer

Während die türkische Wirtschaft immer weiter an Substanz verliert, flüchtet sich der autokratische Staatspräsident in außenpolitische Abenteuer. Erdoğan und sein engster Beraterstab träumen weiterhin von einem teilweisen Wiederauferstehen des ehemaligen osmanischen Reiches und einer Führungsrolle der Türkei in der islamischen Welt.

Dafür setzt das Erdoğan-Regime Geld, Logistik und Söldner in Syrien, Libyen und zuletzt auch in Berg-Karabach ein. Damit nicht genug, mischt sich der türkische Staatspräsident jetzt sogar in den Krim-Konflikt auf Seiten der Ukraine gegen Russland ein.

 

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