Der islamische Staat Aserbaidschan ist im Krieg in Berg-Karabach gegen Armenien weiter auf Eroberungskurs. Nicht weniger als 200 Gemeinden sollen in der von Armeniern bewohnten Region bereits unter der militärischen Kontrolle der aserbaidschanischen Streitkräfte und ihren verbündeten türkischen Söldner stehen. Trotz vereinbarter Feuerpausen gehen die blutigen Kämpfe entlang der gesamten Frontlinie weiter.
Vor allem das Gebiet rund um die Stadt Schuschi, die von enormer strategischer Bedeutung für beide Seiten ist, gilt als heiß umkämpft. Doch Armenien konnte zuletzt Erfolge im Abwehrkampf gegen die Aserbaidschaner melden.
Mehr als tausend armenische Soldaten gefallen
Laut offiziellen Meldungen sollen im Krieg in Berg-Karabach auf armenischer Seite seit Ende September rund 1.100 Soldanten gefallen sein. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung werden offiziell mit 50 Personen auf armenischer und 92 auf aserbaidschanischer Seite angegeben. Dies scheint nach dem Dauerbeschuss mancher Regionen allerdings als zu niedrig angesetzt.
Der Konflikt rund um Berg-Karabach ist bereits seit rund 30 Jahre im Gange. Aserbaidschan verlor in einem ersten Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das Gebiet mit etwa 145.000 Bewohnern, die meisten davon sind christliche Karabach-Armenier. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Zuletzt mischte sich die Türkei als islamische Schutzmacht Aserbaidschans massiv zu Gunsten ihres Verbündeten ein.