In der armenischen Südkaukasus-Region Berg Karabach nehmen die kriegerischen Auseinandersetzungen weiter an Fahrt auf. Die Regionalbehörden der dortigen Hauptstadt Stepanakert melden die heftigsten Angriffe aserbaidschanischer Streitkräfte und ihrer Verbündeter seit Beginn der Kampfhandlungen vor knapp vier Wochen.
Vereinigte Verbände unter dem aserbaidschanischen Oberbefehl sollen sich derzeit nur wenige Kilometer vor der strategisch wichtigen Stadt Schuscha in Stellung gebracht haben. Kenner der geographischen und politischen Lage in Berg Karabach sind sich darüber einig, dass wenn die Stadt Schuschan fällt, Aserbaidschan einen wichtigen strategischen Stützpunkt genommen hat, der das weitere Kriegsgeschehen entscheiden könnte.
Stadt Schuschan bereits 1992 heiß umkämpft
Die Stadt liegt in den Bergen über Stepanakert und entlang einer wichtigen Hauptverkehrsstraße, die Berg-Karabach mit Armenien verbindet.
Während des Bürgerkrieges um Berg-Karabach in den 1990er Jahren war Schuscha ein zentraler Stützpunkt der aserbaidschanischen Streitkräfte. Im Winter 1992 schossen von dort aus aserbaidschanische Militäreinheiten tausende Raketen auf das von armenischen Kämpfern gehaltene Stepanakert ab und tausende Zivilisten fanden dabei den Tod.