Nach der Enthauptung eines Lehrers in Paris fürchtet auch der Deutsche Lehrerverband ein “Klima der Einschüchterung” an den Schulen der BRD. “Der Druck ist vor allem in Brennpunktschulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit einem entsprechenden Migrationshintergrund sehr hoch”, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der Passauer Neuen Presse.
Themen werden in Schulen ausgeblendet
So wird zum Beispiel von den Pädagogen verlangt, Themen wie den Nahostkonflikt oder Israel nicht im Unterricht zu behandeln. Druck käme sowohl von Eltern, wie auch von Schülern, schilderte Meidinger. Insbesondere politisch und geschichtlich sensible Themen führten zu Konflikten. Viele Lehrer hätten deshalb Angst, bei Unterrichtseinheiten über Kunst- oder Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen zu zeigen. “Davon lassen diese dann lieber die Finger”, verdeutlichte der Verbandschef.
Es gebe immer mehr Versuche, Pädagogen bei ihrer Aufgabe, Werte und Demokratie zu vermitteln, zu beeinflussen und zu behindern, führte er aus. Werteerziehung und Demokratieunterricht dürften “nicht zur Mutprobe für Lehrkräfte werden!” Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, behauptete, die Behörde habe zur Zeit keine Hinweise darauf, dass bestimmte Berufsgruppen in Gefahr seien, wenn sie ihre Meinung frei äußerten.