Immer neue Details rund um Ex-Commerzialbank Mattersburg-Vorstand Martin Pucher kommen im Zuge der Ermittlungen von Polizei und Strafbehörden an die Öffentlichkeit. Einvernahmensprotokolle, die die Wochenzeitung Burgenländische Volkszeitung (BVZ) an die Öffentlichkeit gebracht hat, zeigen ganz neue Seiten des Ex-CMB-Vorstands und Präsidenten des Fußballklubs SV Mattersburg auf. So kommt Puchers Rolle als mutmaßlich ehemaliger Toto-Millionär und Tierhalter an die Öffentlichkeit.
Zum Tierhalter macht ihn laut BVZ-Bericht das Eigentum an einem Stadlgebäude zwischen Kleinfrauenhaid (Weiler in der Gemeinde Zemendorf-Stöttera) und Hirm (beides im Bezirk Mattersburg). Mitglieder der Polizei-Sonderkommission sollen durch einen Anruf auf diese Liegenschaft plus Gebäude aufmerksam gemacht worden sein. Ein Rechtsanwalt soll sie laut BVZ für Puchers Frau verwalten.
Dubioser Schlosser-Einsatz bei leerem Stadel
In diesem Zusammenhang wurde auch von einem dubiosen Schlosser-Einsatz zur Öffnung des Gebäudes berichtet. Puchers Ehefrau stellte die Öffnung des Stadels ab und erklärt dessen Besitz mit einer Lagermöglichkeit für ihr eigenes Geschäft bei einer allfälligen Auflösung und der Idee Puchers, in der Pension Tiere zu halten.
Nach einer polizeilichen Nachschau wurde festgestellt, dass der Stadl komplett leer sei. Allfällige Mutmaßungen, dass etwa Unterlagen oder Wertgegenstände dort gelagert waren, konnten nicht bestätigt werden.
Mit “Fußballkenntnis” sieben Toto-Millionen gewonnen
Pucher soll aber nicht nur Eigentümer eines landwirtschaftlichen Gebäudes sein. Er soll vor und nach 1999 insgesamt sieben Millionen Euro im Fußball-Toto gewonnen haben. Sein Spielerglück für den richtigen Tipp soll laut dessen Angaben auf “System” und “Fußballkenntnis” gefußt haben. Die erzielten Tipp-Gewinne habe er in Immobilien und anonyme Sparbücher angelegt, wie er den ermittelnden Beamten gegenüber angab.