Während offiziell das Ringen um eine Regierungsbildung im Libanon weitergeht, ziehen die Schiiten unter ihrem Führer Hassan Nasrallah weiterhin die Fäden im Spannungsverhältnis zwischen Schmuggel, Geldwäsche und Korruption im Land. Kopf der Hisbollah-Partei, die gleichzeitig auch der politische Arm der Terrormiliz im politischen System des Libanon ist, ist Hassan Nasrallah.
Er hat wie kein zweiter als Statthalter des Iran in den letzten Jahren ein Wirtschafts- und Klientelsystem im Libanon aufgebaut, das von den fragilen Machtverhältnissen und dem Gleichgewicht des Schreckens zwischen Christen, Sunniten und Schiiten profitiert und einen Staat im Staat aufgebaut hat.
Panne bei Etablierung eines Drogenschmuggel-Systems
Jüngst versuchte eine Logistikerin der Hisbollah, ein Schmuggel-System am Beiruter Flughafen aufzuziehen. Mit einem vermeintlichen Geschäftspartner für ihre Schmuggelgeschäfte an den staatlichen Behörden vorbei, wollte sie die Einfuhr von Waren aller Art über den Luftweg in den Libanon organisieren. Pech der Dame war, dass sie an den Agenten der US-amerikanischen Drug Enforcement Agency (DEA) gekommen war. Ein prominenter Komplice im Hisbollah-Netzwerk soll ein hoher libanesischer Zolloffizier sein.
Dieser zeichnete die Gespräche auf und konnte somit den Beweis liefern, wie die Hisbollah Profite aus dem Schmuggel allgemeiner Waren und speziell im Drogengeschäft für sich organisiert. Gelder aus dem Drogengeschäft werden dann umgehend wiederum für den Import von Luxusgütern investiert und so das schmutzige Geld weißgewaschen.
Internationales Netzwerk lukriert 200 Millionen Dollar – im Monat!
Die Hisbollah kann bei ihren Geschäften, die wiederum der Finanzierung der Terrormiliz und Partei dienen, auf ein weltweites Netzwerk zurückgreifen. Unter anderem bestehen wichtige Hisbollah-Brückenköpfe in Europa, Afrika und Südamerika.
Laut Berichten internationaler Fahnder soll die Hisbollah mit ihren aus dem Libanon gesteuerten illegalen Geschäften bis zu 200 Millionen US-Dollar im Monat einnehmen. Über südamerikanische Scheinfirmen werden Gebrauchtwagen in Europa oder Konsumgüter vor allem in Asien gekauft und schließlich in Afrika bzw. Kolumbien und Venezuela wiederverkauft.