Eine gewaltbereite 80-köpfige Gruppe junger Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK randalierten gestern in einem Regionalzug zwischen Lüneburg und Hamburg. Sie fuhren ohne gültige Fahrscheine, pöbelten eine Zugbegleiterin an und griffen herbeigerufene Polizeibeamte an, als man sie aus dem Zug hinauswerfen wollte. Bei den PKK-Anhängern handelte es sich um Teilnehmer einer militanten Gruppe, die seit einigen Tagen Demonstrationen in Hannover sowie den Landkreisen Celle, Uelzen, Lüneburg und Harburg durchführen.
Der Zug musste wegen der Randale im Bahnhof Bardowick in der Näher von Lüneburg angehalten werden. Dort warteten bereits alarmierte Einheiten der niedersächsischen Landespolizei und der Bundespolizei auf die militanten Randalierer.
300 Polizisten im Einsatz
Nach den „unmittelbar mit massiver körperlicher Gewalt“ ausgeführten Attacken der PKK-Extremisten gegen die Einsatzkräfte mussten insgesamt 300 Polizisten vor Ort wieder für Ruhe und Ordnung sorgen. Dabei wurden Polizisten laut Augenzeugenberichten beschimpft, getreten und geschlagen.
Die Folge der Kurden-Randale sind insgesamt 87 eingeleitete Strafverfahren wegen Erschleichens von Beförderungsleistungen, 14 Verfahren wegen unerlaubten Aufenthalts in Deutschland, sechs wegen Widerstandes gegen Polizeibeamte und Staatsgewalt sowie ein Verfahren wegen versuchter Gefangenenbefreiung. Bei einem PKK-Aktivisten konnte auch ein europäischer Haftbefehl vollstreckt werden. Zuletzt kam es auch in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien zu militanten Ausschreitungen zwischen Kurden und Türken.