Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat ein zwölfköpfiges, angeblich unabhängiges Gremium vorgestellt, welches den Staat dabei unterstützen soll, “besser und gezielter” gegen “muslimfeindliche Haltungen” vorzugehen. Eine solche Einstellung sei “nicht nur eine Bedrohung für Muslime, sondern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt”, behauptete der Politiker.
Erster Bericht in zwei Jahren erwartet
Das Gremium soll seine Arbeit im Herbst aufnehmen und innerhalb von zwei Jahren einen Bericht erarbeiten, der unter anderem “Empfehlungen für den Kampf gegen Muslimfeindlichkeit für verschiedene Bereiche und Ebenen gibt”, schildert das Handelsblatt. Die geplante Arbeitsweise sei an die bereits bestehenden Arbeitskreise zu Antisemitismus und Antiziganismus angelehnt.
Das Gremium soll mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis besetzt sein. Darunter Karima Benbrahim vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit, Saba-Nur Cheema von der Bildungsstätte Anne Frank und Özcan Karadeniz vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften. Sie stünden für eine “breite fachliche Expertise zu Aspekten und Auswirkungen und/oder der Prävention von Muslimfeindlichkeit in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen”.
Angeblich “antimuslimische Aktivistin” auch dabei
Auch die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher gehört dem Arbeitskreis an. Sie hatte sich in ihrem Buch “Die Frauen und die Scharia” kritisch gegenüber islamischen Praktiken wie Zwangsehen oder Zwangsbeschneidungen geäußert und war dafür von einem Wiener SPÖ-Gemeinderat unter anderem als “Islamphobikerin” und “antimuslimische Aktivistin” bezeichnet worden. Wie lange diese kritische Stimme jedoch anwesend sein wird, steht in den Sternen. Beim Zentralrat der Muslime beispielsweise durften am Anfang auch liberale Muslime dabei sein. Später waren die jedoch nicht mehr zu sehen.