Einmal mehr gehen die Wogen hoch rund um die in die Insolvenz geschlitterte Austria Antriebstechnik Aktiengesellschaft (ATB) im steirischen Spielberg. Rund 360 der 400 Mitarbeiter sollen bald ihre Kündigungsschreiben erhalten und der Maschinenpark soll laut Medienberichten auch aus der Steiermark abtransportiert werden. Verantwortlich dafür zeichnet sich das Management und die chinesische Wolong Investment GmbH als 100-Prozent-Eigentümer.
Und hier wird es hochpolitisch. Obwohl rote Gewerkschaft, Arbeiterkammer und die steirische Landes-SPÖ offiziell gegen das Agieren der chinesischen Aktionäre Sturm laufen, sitzt ein SPÖ-Spitzengenosse mit an Bord im Aufsichtsrat der ATB.
ATB: SPÖ-Wirtschaftskammervize Matznetter als Aufsichtsrat
Kein geringerer als der SPÖ-Abgeordnete, rote Wirtschaftskammervizepräsident und Steuerberater Christoph Matznetter sitzt laut Firmenbuchauszug FirmenABC im Aufsichtsrat der ATB. Damit nicht genug, sitzt gemeinsam mit Matznetter auch der ehemalige SPÖ-Nationalrat Peter Wittmann in diesem ATB-Aufsichtsgremium.
Jetzt stellt FPÖ-Nationalrat Wolfgang Zanger die Frage, was Matznetter, Wittmann und die SPÖ eigentlich seit Jahr und Tag über das Schicksal der ATB, bis hin zur Insolvenz, hinter den Kulissen bereits gewusst haben.
FPÖ-Zanger sieht Neubewertung der offiziellen SPÖ-Haltung
FPÖ-Abgeordneter Zanger sieht eine dringende Neubewertung der offziellen SPÖ-Haltung auf Bundes- und Landesebene, vor dem Hintergrund der hochrangigen SPÖ-Funktionäre in den Aufsichtsgremien der ATB, angezeigt:
Viele geben sich jetzt über den ökonomischen Zustand der ATB und dem Verlust von knapp 400 Arbeitsplätzen überrascht. Ein Blick ins Firmenbuch und ein Telefonanruf hätten aber genügt, um innerhalb der sozialdemokratischen Gesinnungsgemeinschaft die mitverantwortlichen Genossen Matznetter und Wittmann über den Zustand und die Zukunft von ATB zu befragen.