Kim Yo-jong

Teilen und herrschen: Gibt Kim Jong-un einen Teil seiner Macht an seine Schwester Kim Yo-jong (Bildmitte mit Donald Trump und Kim Jong-un) ab?

21. August 2020 / 12:53 Uhr

Neuer Fünfjahresplan und Führungsumbau zur Krisenbewältigung

Nordkorea steht bei seiner Führungs- und Wirtschaftsstruktur offensichtlich am Scheideweg. Die Staatsführung, an der Spitze der kommunistische Staats- und Parteivorsitzende Kim Jong-un, musste zugeben, dass die ökonomischen Ziele Nordkoreas in den letzten vier Jahren verfehlt worden sind.

Das Land leidet an Verarmung, anhaltender Nahrungsmittel-Knappheit und einer gesamtwirtschaftlich schlechten Versorgungsklage mit Investitions- und Konsumgütern. Die außenpolitische Isolierung unter Kim Jong- un und sein Festhalten an einem wahnwitzigen Atomrüstungsprogramm haben das Land weiter geschwächt.

Neuer Fünfjahresplan soll Wende bringen

Den Machthabern in Pjöngjang wurde bei ihren Analysen offensichtlich bewusst, dass es einer Kurskorrektur bedarf, um weiterhin relativ unumstritten am Regierungsruder bleiben zu können. Nur wenn die Bevölkerung in Zukunft ausreichend mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt werden kann, ist eine gewisse Stabilität in Nordkorea aufrecht zu erhalten.

Dies ist offensichtlich auch Kim Jong-un und seinem engsten Führungsstab bewusst. Nun soll ein neuer Fünfjahresplan eine Wende in der Wirtschaft bringen. Dieser soll im Jänner 2021 auf einem Kongress der kommunistischen Staatspartei beschlossen werden. Zuletzt ließ das Regime mit einem Hundehalteverbot und dem empfohlenen Verzehr von Hunden als Nahrungsmittel aufhorchen. 

Kim Yo-jong soll Teil der Macht übernehmen

Südkoreanische Geheimdienstkreise haben in ihren Analysen nun auch auf eine zweite „Wende“ in der Regierungsgewalt hingewiesen. So sollen im Hintergrund Vorbereitungen im Gange sein, um die Macht an der Staats- und Parteiführung zu teilen. Kim Jong-un soll einen Teil seiner Befugnisse an seine Schwester Kim Yo-jong abgeben. Auch andere enge Vertraute des Diktators sollen Funktionen in der Staats- und Parteiführung übernehmen.

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