Ein Iraker verursachte gestern, Dienstag, gegen 18.45 Uhr auf der Autobahn A100 in Berlin mehrere schwere Unfälle: Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass der 30-Jährige, der mit einem schwarzen Opel Astra auf der Strecke zwischen Kurfürstendamm und Hohenzollerndamm mit drei anderen Fahrzeugen kollidierte, die Unfälle gezielt begangen hat. Bei den Zusammenstößen in den Berliner Stadtteilen Wilmersdorf, Schöneberg und Tempelhof wurden insgesamt sechs Menschen verletzt, drei davon schwer. Unter den Schwerverletzten auch ein Feuerwehrmann, der nach Angaben der Polizei mit seinem Motorroller nach Dienstschluss auf dem Weg nach Hause war – er musste von den Einsatzkräften reanimiert werden.
Amokfahrer machte “Jagd auf Motorradfahrer”
Abgesehen hatte es der Mann besonders auf Motorradfahrer: Nachdem er ein anderes Auto gestreift hat hatte, rammte er einen Motorradfahrer, beging Fahrerflucht und provozierte weitere Unfälle, bis er gezielt einen weiteren Motorradfahrer umfuhr. Als der potentielle Amokfahrer seinen Opel zum Stillstand brachte, stellte er eine Kiste voller Munition auf das Dach seines Fahrzeugs – und schrie lauthals das übliche “Allahu Akbar”.
Polizei: Amokfahrt war islamistischer Terror
Dem 30-Jährigen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, “Jagd auf Motorradfahrer” gemacht zu haben. Nach den Erkenntnissen der Berliner Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen islamistischen Terroranschlag, wie ein Sprecher sagte:
Nach derzeitigen Erkenntnissen ist es ein islamistisch motivierter Anschlag gewesen.
Die Behörden ermitteln gegen den Iraker nun wegen mehrfachen versuchten Mordes – wie die dpa heute, Mittwoch, aus Ermittlerkreisen erfahren haben will, handelte der mutmaßliche Terrorist aus politischen Motiven. Zudem soll der Iraker auf seinem Facebook-Profil kurz vor dem Anschlag ein Foto von sich und dem Tatfahrzeug veröffentlicht haben, auch islamische Sprüche sollen auf dem Profil zu sehen sein.
Täter ist abgelehnter “Flüchtling”
Auch berichtet die dpa, dass es sich bei dem vermeintlichem Terroristen um einen “Flüchtling” handeln soll: Der Iraker war als Asylbewerber nach Deutschland gekommen und lebte nach der Ablehnung seines Asylantrages mit einer Duldung in Berlin. Bis 2019 soll der Tatverdächtige in einer Wohngemeinschaft in Berlin-Altglienicke gewohnt haben, bevor er in einer Wohnung in Reinickendorf untergebracht wurde.
Iraker ist polizeibekannter Gewalttäter
Der Berliner Polizei ist der Iraker schon lange bekannt: Bereits mehrfach wurde der Mann wegen Gewalttaten auffällig, seit 2018 werden ihm mehrere Körperverletzungen und ein Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Damals ging es um eine “Widerstandshandlung” vor einem Asylantenheim, woraufhin der Mann aufgrund seiner angeblichen Schuldunfähigkeit in einem Strafprozess freigesprochen wurde. Direkt nach der Attacke auf die Beamten wurde er in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen.