Im westafrikanischen Staat Mali kam es zu einem Putsch gegen Staatspräsidenten Ibrahim Boubacar Keïta. Er und sein Ministerpräsident Boubon Cissè sollen von meuternden Militäreinheiten festgesetzt worden sein. Der Aufstand der regierungsfeindlichen Militäreinheiten soll seinen Ausgang auf einem Armeestützpunkt nördlich der Hauptstadt Bamako genommen haben.
Bewaffnete Einheiten sollen mit Kleinlastern ins Zentrum der Hauptstadt vorgedrungen sein und dort Regierungsgebäude besetzt haben. Gleichzeitig sollen sich aufgebrachte Bürger am Platz der Unabhängigkeit versammelt haben, um gegen Keïta und sein Regime zu demonstrieren. Dabei dürften auch andere Regierungsmitglieder verhaftet worden sein.
Keïta putschte sich selbst nach oben
In der Zwischenzeit ist Präsident Keita unter dem Druck der Aufständischen zurückgetreten. Der Armeestützpunkt, von dem der Putsch in Mali ausgegangen ist, spielte bereits 2012 bei der Machtübernahme durch Präsident Keita eine Rolle. Vom westafrikanischen Staatenverbund ECOWAS wurde der Putsch in Mali verurteilt.
Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich gegen den Umsturz ausgesprochen. Frankreich unterstützt eine Vermittlungslösung für die seit längerer Zeit bereits in Mali schwelende Krise.
Seit 2018 Proteste wegen potentieller Wahlmanipulation
Seit dem Jahre 2018 steht in Mali eine Wahlmanipulation betreffend der Wiederwahl Keïtas zum Staatspräsidenten in Diskussion. Die Opposition läuft seitdem Sturm gegen das Regime im Land. Frankreich, Deutschland und andere EU-Länder standen bisher hinter Keïta.
Vor allem die Armee wurde in der Vergangenheit aus Frankreich in Ausbildung und Bewaffnung unterstützt. Vor allem der wachsende Einfluss islamistischer Rebellengruppen im Norden Malis, die sich als Verbündete des Islamischen Staates (IS) definieren, hat dazu geführt, dass Keita und sein Regime bisher aus Europa unterstützt wurden.