Schon in Vergessenheit geglaubt, wird die “Schredder-Affäre” der ÖVP neu aufgerollt. Denn die Kronen Zeitung berichtet heute, Montag, über „neue, brisante Details“.
Keine Drucker-Festplatten
Neu wäre, und das wäre wirklich brisant, dass es sich bei dem geschredderten Material nicht – wie von Sebastian Kurz behauptet – um Drucker-Festplatten gehandelt habe, sondern um Festplatten für „Endnutzgeräte“, wie IT-Experten anhand von Seriennummern feststellten.
Und jetzt stellen sich mehrere Fragen: Warum wurden die Festplatten als Druckerfestplatten angeführt? Was war auf den Festplatten gespeichert?
Kurz hat Erklärungsbedarf
Für FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat Herr Kurz in der Schredder-Affäre einen enormen Handlungsbedarf. In seinem Facebook-Beitrag schreibt er, dass die Sache mittlerweile zum Himmel stinke und fragt Richtung ÖVP-Bundeskanzler:
Wann wusste die ÖVP tatsächlich über das Ibiza-Video Bescheid? Was war tatsächlich auf den geschredderten Festplatten?
Kriminelle Geheimaktion
Zur Erinnerung: Im Juli 2019 schrieb der Falter über eine „mutmaßliche kriminelle Geheimaktion“. Der Fotograf und ehemalige Social-Media-Chef von Kurz, Arno M., hatte noch vor der Abwahl seines Mentors insgesamt fünf Festplatten aus dem Kanzleramt unter falschem Namen vernichten lassen. Durch einen stümperhaften Lapsus, nämlich dem Nichtbezahlen der Rechnung, flog er auf und nährt seither die Gerüchteküche.
Nervös verhalten
Der Falter zitierte damals den Geschäftsführer der Firma Reisswolf, Siegfried Schmedler, der den Fall publik machte. Denn M. hatte nicht nur einen seltsamen Schredder-Auftrag unbezahlt gelassen, er hatte den Auftrag auch unter falschem Namen und falscher Email-Adresse erteilt. So beschreibt Schmedler seinen Kunden aus dem Bundeskanzleramt:
Er hat sich bei der Anmeldung schon sehr nervös verhalten, und auch bei dem ganzen Prozess war er die ganze Zeit nervös. Er wollte auf keinen Fall die Festplatten aus der Hand geben.