Von einem neuen, dubiosen Datenklau mittels einer App sind Smartphone-Nutzern betroffen. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll die US-Firma „Anomaly Six“ Nutzerdaten über rund 500 Apps eingesammelt und an die US-Behörden weitergeleitet haben. Dabei soll es sich um sensible Standortdaten handeln, die einen tiefgreifenden Einblick auf das Privat- und Gesellschaftsleben und ein virtuelles Bewegungsprofil ermöglichen.
Hier soll Anomaly Six angesetzt und nicht nur heimlich Standortdaten von hunderten Millionen Smartphone-Nutzern gesammelt, sondern diese brisanten Informationen anschließend auch gewinnbringend verkauft haben. Hauptkundschaft sollen US-Behörden gewesen sein.
Militärisch-industrieller Hintergrund
Laut Medieninformationen soll Anomaly Six auch Teil des militärisch-industriellen Komplexes in den USA sein. Die Firma wurde jedenfalls von zwei Veteranen der US-Armee gegründet.
Verstoß gegen Datenschutzgesetz
Mit der App soll die Firma gegen das US-Datenschutzgesetz verstoßen haben. Auch die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) deklariert eine solche Vorgangsweise als klaren Verstoß.
Aktuell stellt sich die Frage, welche und wie viele Smartphone-Apps tatsächlich durch die mutmaßliche Standortspionage betroffen sind. In Österreich sorgt die sogenannte „Rot-Kreuz-App“ im Zusammenhang mit den Corona-Radikalmaßnahmen der schwarz-grünen Bundesregierung seit Monaten für datenschutzrechtliche Aufregung.