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Ammoniumnitrat

Die Hisbollah steht im Verdacht, Ammoniumnitrat aus Deutschland in den Beiruter Hafen importiert zu haben.

11. August 2020 / 15:09 Uhr

Lagerte Schiitenmiliz Hisbollah Ammoniumnitrat in Deutschland?

Die Explosion von 2.750 Tonnen der Chemikalie Ammoniumnitrat in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat jetzt auch eine mediale Diskussion rund um die Rolle der Schiitenmiliz Hisbollah entfacht. Die Online-Plattform t-online veröffentlichte einen Bericht, der über den Fund von Ammoniumnitrat in Deutschland berichtet. Konkret soll es sich um die Lagerung von sogenannten „Coldpacks“ gehandelt haben, die mit der Chemikalie gefüllt worden sein sollen.

Diese „Coldpacks“ sollen bei einer Spedition in Süddeutschland im Zeitraum von 2012 bis 2016 gelagert worden sein. Aus den mit der gefährlichen Chemikalie gefüllten Erste-Hilfe-Eisbeuteln sollte laut den Informationen aus Kreisen von Nachrichtendiensten eine Extrahierung stattgefunden haben, um Sprengladungen herzustellen. Als Auftraggeber und Empfänger dieser hochexplosiven Substanzen vermutet man die schiitische Hisbollah.

In London wurden ebenfalls Tonnen der Chemikalie gefunden

Bereits 2015 soll es einen ähnlichen Fund in London gegeben haben. Die britische Polizei hatte damals rund drei Tonnen Ammoniumnitrat in diversen Privatwohnungen sichergestellt.

Die Fährte führte weiter nach Zypern, wo ebenfalls 2015 ein Hisbollah-Funktionär für den Besitz mehrerer Tonnen dieser Chemikalie sogar verurteilt worden ist. Im Strafverfahren soll der Angeklagte damals gestanden haben, dass das Material für Anschläge gegen israelische Einrichtungen vorgesehen gewesen sein soll.

Hisbollah-Verbot in Deutschland folgte Chemikalienfund

Das Verbot der Hisbollah in Deutschland soll ebenfalls auf der Grundlage von Chemikalienfunden in diversen Ländern stattgefunden haben. Im Mai sollen diesbezüglich unter anderem nicht weniger als 15 Objekte unter anderem in Berlin, Bremen, Dortmund und Recklinghausen durchsucht worden sein, damals allerdings ohne Erfolg.

Die ursprünglichen Hinweise auf die Ammoniumnitratlager in Süddeutschland sollen seinerzeit aus Informationsquellen des israelischen Geheimdienstes Mossad weitergeleitet worden sein. Die ursprünglichen Funde der Chemikalie sollen geräumt worden sein, wobei das weitere Schicksal der Substanzen im Dunkeln liegt.

Ammoniumnitrat kam 2013 in den Beiruter Hafen

Das am 4. August explodierte Ammoniumnitrat soll 2013 in den Beiruter Hafen gekommen sein. Seit diesem Zeitpunkt lagerte das hochgefährliche Material in einem Lagerhaus. Dass es entgegen ursprünglicher Anordnungen nicht weggebracht worden ist, gibt bis heute Rätsel auf.

Die USA und Israel gehen nach ihren Geheimdienstquellen davon aus, dass dieser Teil des Hafens jedenfalls bisher von der schiitischen Hisbollah kontrolliert worden ist. In letzter Konsequenz hat die Explosion zur Destabilisierung des gesamten Libanons geführt.

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