Der Tiroler SPÖ-Landesparteiobmann Georg Dornauer ist offensichtlich derzeit auf innerparteilichem Rehabilitationskurs. Nachdem ihm die rote Bundespartei im November 2018 bei der Wahl von Pamela Rendi-Wagner den Einzug in das höchste Bundesparteigremium verweigert hatte, scheint es jetzt der Fall zu sein, dass er nach dem SPÖ-Parteitag 2021 in den Bundesparteivorstand mit Sitz und Stimme einziehen darf. Bisher war er nur „kooptiertes Mitglied“ und somit mit anderen Landesparteivorsitzenden nicht gleichberechtigt.
Grund für die Rückkehr in das Führungsgremium und damit eine tatsächliche innerparteiliche Rehabilitation scheint eine Entspannung im Verhältnis zu SPÖ-Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner zu sein. Dornauer, bis vor kurzem gemeinsam mit dem burgenländischen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil einer der heftigsten Kritiker von Rendi-Wagner, hält sich in letzter Zeit mit Kritik zurück.
Distanz zum angeschlagenen Landeshauptmann Doskozil
Dornauer sagt man innerparteilich eine Nase für Stimmungen nach. Diesen Stimmungen scheint er aktuell zu folgen, und ist daher in jüngster Zeit auffallend um Distanz zu seinem eigentlichen Mentor, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, bemüht. Doskozils offensiver Alternativkurs der letzten Wochen gegen Rendi-Wagner in Sachen Arbeitsmarktpolitik, Stichwort „4-Tage-Woche“, scheint gestoppt.
Durch die Causa „Mattersburg-Bank“ und medial kolportierte rote Machtverfilzungen im Burgenland scheint der Stern des Burgenländers Doskozil im Sinken. Nicht zuletzt der überraschende Rücktritt seines Wirtschaftslandesrats Christian Illedits wegen eines 5.400 Goldgeschenks scheint Doskozil auch innerhalb der SPÖ am falschen Fuß erwischt zu haben.