Immer neue Facetten bringt der Pleite-Skandal rund um die „Mattersburg-Bank“ jetzt auch im Zusammenhang mit dem Fußballklub SV Mattersburg ans Tageslicht. Medienberichte über Indizien, die die Frage in den Raum stellen, ob nicht auch verschiedene Sponsorverträge mit dem bisherigen Bundesliga-Fußballklub gefälscht gewesen sein könnten, werden heftig diskutiert. Laut ORF-Magazin Eco vom Donnerstag stammt fast die Hälfte des Budgets des SV Mattersburg, nämlich 4,9 Millionen Euro, aus “Sponsorengeldern”.
Wie der ORF Burgenland mit Verweis auf Meldungen der Tageszeitung Der Standard berichtet, könnte es etwa im Zusammenhang mit Sponsorzahlungen der Energie Burgenland, die den SV Mattersburg seit der Spielsaison 2005/06 unterstützt, zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein.
“Viele Luftgeschäfte” zur Kenntnis nehmen
Während die Energie Burgenland bestätigt, dass es zu einem jährlichen Sponsoring von 60.000 Euro an den SV Mattersburg gekommen sein soll, würden in den Büchern des Fußballklubs deutliche höhere Beträge ausgewiesen sein, berichtet der ORF Burgenland. Energie Burgenland-Vorstandsvorsitzender Michael Gerbavsits spricht von „vielen Luftgeschäften“, die man hier zur Kenntnis nehmen müsse.
Neben der Energie Burgenland soll auch das Versicherungs- und Bausparunternehmen Wüstenrot in den Büchern des SV Mattersburg als Sponsor aufscheinen. Wüstenrot wisse aber nichts von einem Sponsoring an den Mattersburger Fußballklub. Auch die Commerzialbank Mattersburg war als Sponsor beim Fuballklub aktiv, wobei Martin Pucher Bankvorstand und Fußballklub-Präsident in einer Person war.
„Schwindel-Kredite“ als Sponsoring für Fußballklub?
Jetzt mehren sich auch die Gerüchte, ob nicht sogenannte „Schwindel-Kredite“ der Commerzialbank Mattersburg als Sponsoring für den Fußballklub SV Mattersburg haben herhalten müssen. Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft, Kriminalpolizei, Insolvenzverwalter und der von der Finanzmarktaufsicht eingesetzte Staatskommissär werden diese Fragen rund um die „Mattersburg Bank“ klären müssen.