Ein prominentes Opfer hat der wirtschaftliche Lockdown in der deutschen Gastronomie-Szene gefordert: Sarah Wiener, Gastronomin und Catering-Unternehmerin sowie grüne EU-Abgeordnete für Österreich, musste jetzt Insolvenz anmelden. Die Covid-19-Maßnahmen, die ihre insgesamt vier Restaurants mit Standort Berlin und Hamburg getroffen haben, führten jetzt zum vorläufigen Ende einer dreißigjährigen Gastronomiekarriere von Wiener.
Bereits während des Lockdowns ab März 2020 hatte Wiener in den Sozialen Medien von einer „Vollkatastrophe“ gesprochen. Wiener bedauert neben dem eigenen Unternehmerschicksal vor allem den drohenden Arbeitsplatzverlust von ihren Mitarbeitern, die zum Teil 15 Jahre für sie tätig gewesen sind.
Wiener hofft auf insgesamtes Überleben der Gastronomie
Wiener hofft abseits ihres individuellen Schicksals auf ein insgesamtes Überleben der Gastronomie in Deutschland und Österreich nach der Coronavirus-Krise. Für die grüne EU-Parlamentarierin muss doppelt schmerzhaft sein, dass etwa ihre österreichischen Parteikollegen Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober an vorderster Front für die Schließung von Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben bzw. für andere, jetzt sogar als verfassungswidrig festgestellten, Covid-19 Maßnahmen in Österreich eingetreten sind.
Bis heute ist etwa das weiterer ökonomische Schicksal der Nachgastronomie oder der Städtehotellerie in Wieners Heimat Österreich gesundheits- und wirtschaftspolitisch ungelöst. Und auch die tatsächliche Entschädigung ist durch die schwarz-grüne Aushebelung des Epidemiegesetzes weiter offen.