Traditionell kommunistische Jugendorganisationen im Umfeld der „alten“ Kommunistischen Partei Österreich (KPÖ) scheinen aus der ideologischen Mode gekommen zu sein. Dafür treten immer neue Organisationen im ideologischen Fahrwasser des Marxismus-Leninismus und seiner Nebenstränge auf.
Kommunisten planen Revolution
In Wien macht jetzt immer mehr die sogenannte „Revolution-Unabhängige kommunistische Jugendorganisation“ mit ihren „Revolutionsvorbereitungen“ in den Sozialen Netzen von sich reden. Sie trat unter anderem auch in Zusammenhang mit den Randalen rund um das Ernst-Kirchweger-Haus und die kurdische PKK medial in Erscheinung.
Im Gegensatz zu bisherigen linken Jugendorganisationen und Vorfeldorganisationen spricht die „Revolution“ ihren programmatischen und tatsächlichen Aktionismus offen an. Radikale Protestmaßnahmen sind hier ausdrücklich angesagt:
Um sich gegen die Angriffe des Kapitalismus zu wehren brauchen wir eine unabhängige Jugendorganisation, die auf Aktionen orientiert ist und auch auf radikale Protestmaßnahmen wie Demonstrationen, Schul- und Unistreiks, Besetzungen, Blockaden und organisierte Selbstverteidigung setzt. Ihre Protestmaßnahmen für konkrete Reformen müssen aber immer mit einer revolutionären Perspektive zur Überwindung des Kapitalismus verbunden werden. Das heißt dass wir eine unabhängige, breite, kämpferische und antikapitalistische Jugendorganisation brauchen.
“Revolution”: Unabhängigkeit von SPÖ und KPÖ wird betont
Breiten Raum nimmt die Betonung der „Revolution“ in ihrem Selbstverständnis einer „unabhängigen Jugendorganisation“ gegen „reformistische“ oder „zentristische“ Organisationen ein, wobei hier SPÖ und KPÖ gemeint sind:
Im Gegensatz zu den meisten reformistischen und zentristischen Organisationen vertreten wir das Konzept einer UNABHÄNGIGEN Jugendorganisation. Für uns bedeutet das nicht nur organisatorische, sondern auch finanzielle und somit auch politische Unabhängigkeit. Wegen ihrer besonderen Stellung als unterdrückte Schicht in der Gesellschaft wollen wir, dass Jugendliche sich selbst, abseits von jeder Bevormundung, organisieren. Außerdem kann eine unabhängige Jugendorganisation auch immer dazu beitragen den Kurs revolutionärer Organisationen zu korrigieren, falls diese politisch schwächer werden, genauso wie das umgekehrt auch möglich ist. Wir fordern deshalb auch alle fortschrittlichen Jugendorganisationen auf sich unabhängig von ihren Mutterparteien zu organisieren.
“Revolutions”-Zentrale: Das Amerlinghaus in Wien-Neubau
Während sich die linksextremistische Anarchistenszene im Ernst-Kirchweger-Haus in Wien-Favoriten eingenistet hat und von dort gemeinsam mit radikalen Splittergruppen aus dem Zuwanderermilieu, vor allem aus der kurdischen PKK und türkischen Marxisten-Leninisten ihren „Kampf“ führt, gibt es die „Revolution“ nobler. Sie residiert im linken Kulturzentrum Amerlinghaus in Wien-Neubau gemeinsam mit zahlreichen marxistischen Gesinnungsgenossen.
Dort finden etwa die linken Organisationen AFA. Antifaschistische Aktion, AST – Arbeiter*innenstandpunkt, IWW (Industrial Workers of the World) Wien, die Neue Linkswende, der Revolutionärer Aufbau (A), oder die Revolutionär Sozialistische Organisation (RSO) Unterschlupf.