Ein düsteres Bild für die heimische Insolvenzentwicklung zeichnen Gläubigerschützer im Zusammenhang mit den Folgen der Corona-Radikalmaßnahmen. Wirtschaftsexperten erwarten mehr Pleiten als im Zuge der Finanzkrise 2009. So befürchtet etwa der Schuldnerberater Clemens Mitterlehner, dass eine Insolvenzwelle in einem größeren Ausmaß folgen könnte.
Vor allem ein Ende der aufschiebenden Fristen für Steuern, Sozialversicherungsabgaben und laufende Rechnungen könnte eine Pleitewelle in Gang setzen, wie etwa auch der Geschäftsführer der Firma Creditreform, Gerhard Weinhofer, prognostiziert.
Spätestens zu Beginn 2021 droht Pleitewelle
Weinhofer erwartet spätestens zu Beginn 2021 eine große Pleitewelle in Österreich. Im Jahr 2009 kam es im Zuge der Finanzkrise zu einer Steigerung der Firmenpleiten um rund zehn Prozent. Jetzt könnte diese zehnprozentige Steigerung nur die untere Grenze sein, wenn die Firmeninsolvenzwelle anrollt.
Nur eine Verringerung der Arbeitslosenzahlen und eine Verlängerung der Kurzarbeit kann laut Gläubigerschützer und Schuldnerberater die bevorstehende Insolvenzwelle „flach halten“.