Nur böse Zungen behaupten, dass sich die schwarz-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine wohlwollende Berichterstattung in den Mainstream-Medien kaufte, als sie am Anfang der Corona-Radikalmaßnahmen eine Sondermedienförderung beschloss. Sie wollte doch nur den durch die eigenen Maßnahmen in Schwierigkeiten geratenen Medien helfen!
Tageszeitungen im Vorteil
Die Regierung schüttete 9.742.164 Euro an Steuergeld allein an Tageszeitungen aus. Weil Kritik von den Wochenzeitungen kam, ließ sich Kurz nicht lumpen und erhöhte die Vertriebsförderung aus der Presseförderung für Kauftages- und -Wochenzeitungen und schenkte ihnen zusätzlich (!) das 1,5-Fache der regulären Förderung.
Anfang Juni, als die Umfragewerte für die ÖVP zurückgingen, griff Gerald Fleischmann, Medienbeauftragter des Kanzlers, noch einmal in die Geldbörse der Bürger. Weitere drei Millionen Euro gingen als Sondermedienförderung an regionale Wochen- und Monatsblätter. Zusätzlich spendierte die Regierung 15 Millionen an private kommerzielle, zwei Millionen an nichtkommerzielle Radio- und Fernsehsender.
Eine Hand wäscht die andere
Bei so viel Salamitaktik ist es für den Steuerzahler schwer, den Überblick zu bewahren. Unzensuriert listet auf, welche Tageszeitung wie viel Ihres Geldes für die wohlwollende Berichterstattung über die Regierung bekommen hat:
Tageszeitung | Förderbetrag |
Heute | 1.842.148 |
Kleine Zeitung | 928.906 |
Kronen Zeitung | 2.713.907 |
Kurier | 531.873 |
Neue Vorarlberger Tageszeitung | 50.640 |
Oberösterreichisches Volksblatt | 55.363 |
Oe24 | 1.689.363 |
Österreich | 344.342 |
Oberösterreichische Nachrichten | 397.367 |
Die Presse | 220.743 |
Salzburger Nachrichten | 235.842 |
Standard | 221.880 |
Tiroler Tageszeitung | 293.965 |
Tiroler Tageszeitung Kompakt | 40.748 |
Vorarlberger Nachrichten | 175.077 |
Summe | 9.742.164 |
Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing
Das hat sich ausgezahlt! Die Berichterstattung im Sinne des alten Spruchs “Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing” führte zu besten Umfrageergebnissen für die Regierungsparteien. Die ÖVP rangiert weit über 40 Prozent Zustimmung, die Grünen über 15 Prozent.
Doch halt! Kurz führte über lange Jahre das Ranking der beliebtesten Politiker in Österreich an. Doch nun wurde er gerade vom Regierungskollegen Rudolf Anschober (Grüne) überholt. Von einem Absturz des ÖVP-Stars zu sprechen, wäre wohl zu früh, doch der Knick in der persönlichen Kurve ist auffällig.
Österreicher wachen auf
Trotz aller wohlwollender, weil gekaufter Berichterstattung – die Österreicher wachen langsam auf und erkennen, dass die Corona-Radikalmaßnahmen, die allen voran Kurz so wünschte, bei weitem überzogen waren. Sie haben zwar einigen älteren Mitmenschen möglicherweise ein etwas längeres Leben geschenkt, dafür Tausende in Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit getrieben, die gesellschaftlichen Kontakte und die Familienbande beschädigt und den Kindern Bildung vorenthalten.
Eine desaströse Bilanz.