Extremismus und Terror mehren sich – so auch innerhalb der Europäischen Union (Symbolbild)

3. Juli 2020 / 12:01 Uhr

Strategieänderung des IS – Terroristen radikalisieren sich ab jetzt selbst

Auch dieses Jahr bringt das Europäische Polizeiamt (Europol) seinen Bericht über den Terrorismus in Europa heraus. Vor allem der Dschihadismus soll, wenig überraschend, die hauptsächliche terroristische Gefahr in Europa bleiben. So wurden im Vorjahr in 15 EU-Mitgliedstaaten insgesamt 436 radikale Islamisten festgenommen. In Frankreich gab es mit 202 Verhaftungen davon die meisten, gefolgt von Spanien mit 56 Verhaftungen, Österreich mit 43 und Deutschland mit 33.

119 Anschläge innerhalb Europas 

Von den insgesamt 119 terroristischen Anschlägen, die vereitelten miteingerechnet, gingen 21 auf das Konto von Dschihadisten. 57 Anschläge wurden von separatistischen und nationalistischen Gruppen, 26 von Links- und sechs von Rechtsextremisten verübt. Neun  Fälle konnten keiner Gruppierung zugeordnet werden. Bemerkenswert ist allerdings, dass alle Anklagen wegen rechtsextremer Anschläge 2019 zu Schuldsprüchen führten, dagegen nur 71 Prozent der linksextremen.

IS ändert Strategie 

Laut Europol ist es vor allem  bei der Terrorplanung des Islamischen Staates (IS) zu einer Änderung gekommen. Die Terroristen wurden früher in den Konfliktzonen ausgebildet, bevor sie nach Europa entsandt wurden. Nun werden sie aber aufgefordert, direkt und ohne Unterstützung von außen zu handeln. Die Reisebewegungen in den und vom Nahen Osten sind tatsächlich praktisch zum Erliegen gekommen. Diese Bewegung ist natürlich umso gefährlicher, kann man die Anzahl der Terroristen so noch weniger erfassen.

Linksextreme Anschläge heuer verdreifacht

Insbesondere die Anzahl der Festnahmen wegen linksextremen Terrors ist von 34 Anschlägen im Jahre 2019 auf 111 in diesem Jahr signifikant angestiegen. So wurden etwa 71 Festnahmen im Zuge von gewalttätigen Demonstrationen in Italien durchgeführt. Ein linksextremer Terrorist wurde in Österreich aufgrund eines griechischen Haftbefehls verhaftet, er gehörte der türkischen marxistisch-leninistischen revolutionären Volksbefreiungspartei (DHKP-C) an.

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