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Die Corona-App soll über Covid-19-Infizierte informieren. Doch sie kann noch viel mehr – was der Bürger nicht erfährt.

1. Juli 2020 / 15:32 Uhr

Auch auf Ihrem Telefon ist die “Corona-App” vorbereitet – „Bedrohung der Sicherheit und Privatsphäre“

Die Welt ist so schön und die Herrschenden so fürsorglich. Deshalb wollen sie ihre Untertanen vor Gefahren schützen, etwa vor dem Coronavirus, das zwar in der Realität nur für vorerkrankte Risikogruppen gefährlich ist, aber als Ausrede für alle möglichen Maßnahmen dient – unter anderem die totale Überwachung der Bürger.

Drei Milliarden Mobiltelefone vorbereitet

Die vieldiskutierte “Corona-App” ist mittlerweile an den Start gegangen. Auch in Ihrem Mobiltelefon! Mittlerweile wurde in drei Milliarden Geräten die Schnittstelle zur Kontaktverfolgung integriert.

Google und Apple haben das ungefragt an Ihrem Telefon für Sie erledigt. Alles nur zu Ihrem Besten und völlig sauber: Die “Apps” sind, wie die Regierungen nicht müde werden zu betonen, „Open Source“, dezentralisiert und schützen die Privatsphäre.

Von wegen „Open Source“

Leider nicht, urteilt der EPFL-Informatik-Professor Serge Vaudenay (EPFL – École polytechnique fédérale de Lausanne). Er untersuchte die “Corona-App” für die Schweiz, SwissCovid dort genannt, und sagt:

Wir können nun sehen, dass das dezentralisierte DP3T-System zu einem undurchsichtigen System wurde, das bei Google-Apple-Services zentralisiert ist.

So ist der Quellcode der App ohne Vereinbarung mit Apple oder Google nicht ausführbar – was grundsätzlich freier, „offener“ Software widerspricht.

Abhängig von Google und Apple

Ein großer Teil des Kontaktverfolgungs-Protokolls wird von Apple und Google in deren eigenem System implementiert – ohne verfügbaren Quellcode, wie es das Gesetz eigentlich vorschreibt. Alles läuft übrigens bei Amazon zusammen: Einige seiner Server werden als Teil eines externen Dienstes gehostet.

Die verfügbaren Informationen über die “Corona-App” sind, so die Studie von Vaudenay, unzureichend, weil Apple und Google sie nicht herausrücken. Die Anonymität ist entgegen der Beteuerungen nicht gewährleistet, „es scheint keine öffentlichen Sicherheitstests zu geben“, und „die Entwickler von SwissCovid sind an Entscheidungen von Google-Apple gebunden“.

Bedrohung von Sicherheit und Privatsphäre

Vaudenay bestätigt auch, dass Benutzer durch Überwachungssysteme Dritter aufgespürt oder identifiziert werden können. Der Wissenschaftler endet seine Studie mit der Erkenntnis:

Wir haben gezeigt, dass SwissCovid kritische Bedrohungen der Sicherheit und der Privatsphäre schafft.

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