Die Sozialistische Arbeiterpartei Maltas kommt nicht zur Ruhe. Grund dafür ist einmal mehr der Mordfall der Journalistin Daphne Caruana Galizia, die im Oktober 2017 einem Attentat zum Opfer gefallen ist. Ex-Wirtschaftsminister Chris Cardona hatte Ende letzter Woche seinen Rücktritt beim Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses eingereicht. Auch als Vizeparteichef der Arbeiterpartei musste er den Hut nehmen.
Cardona war seit 1996 Abgeordneter im Parlament Maltas. Bis Ende November 2019 war er auch als sozialistischer Wirtschaftsminister im Amt. Das Mordkomplott gegen die Journalistin Galizia kostete ihn sein Amt, das er unter dem im Jänner 2020 ebenfalls zurückgetretenen Ministerpräsidenten Joseph Muscat innegehabt hatte.
Mittelsmann nannte Cardona als Financier des Mordes
Im Zuge kürzlich erfolgter Vernehmungen durch die Strafbehörden gab ein mutmaßlicher Mittelsmann bekannt, dass Cardona neben dem schillernden Unternehmer Yorgen Fenech ebenfalls ein Financier des Mordkomplotts gegen Galizia gewesen sein soll.
Cardona hat alle Anschuldigungen gegen seine Person zurückgewiesen, musste aber als Abgeordneter und Vizeparteichef die Konsequenzen ziehen.
Sozialistische Arbeiterpartei mit am Pranger
Durch den Rücktritt Cardonas von all seinen verbliebenen politischen Funktionen sind einmal mehr alle Scheinwerfer auf die Sozialistische Arbeiterpartei Maltas gerichtet. Neben Cardona mussten bereits Ministerpräsident Muscat, Ex-Tourismus- und Energieminister Konrad Mizzi und Regierungsstabschef Keith Schembri ihren Hut im Mordfall Galizia nehmen.